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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz "Digitalisierung der Sammlung Nachlass Familie Christmann" sowie "1848/49"

Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz "Digitalisierung der Sammlung Nachlass Familie Christmann" sowie "1848/49"

Objekte aus dem Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz "Digitalisierung der Sammlungen "Nachlass Familie Christmann", "1848/49" sowie "Bad Dürkheimer Gesichter""

[ 79 Objekte ]

Brief an Gutsbesitzer Balth. Christmann 26. April 1832

Brief an Gutsbesitzer Balth. Christmann 26. April 1832 Darin gestattet ihm das Landkommisariat seinen Sohn für das restliche Schuljahr in eine Erziehungsanstalt in Lousanne zu geben. Abschließend ein Siegel (Stempel) des Bürgermeisteramtes Dürkheim, jedoch verwischt. Zu lesen ist nur Dürkheim.

Dem patriotischen Bundesvereine Deutschlands in Hambach

Zweisprachiges (französisch und deutsch) Flugblatt: Die Gesellschaft der Volksfreunde, dem patiotischen Bundesvereine Deutschands in Hambach. Aufruf an die deutschen Männer, die demokratische Sache zu unterstützen und eine Freundschaft unter dem französischen und deutschen Volk zu schmieden. Es wird versichert das die Franzosen (besonders die Straßburger) die Deutschen in ihren Bemühungen unterstützen.

Vorladung Abgeordneter Christmann zum Peinlich-Verhör-Amt 13.11.1848

Der Abgeordnete zur Nationalversammlung Hr. Christmann wird zu Einvernahme als Zeuge wegen des Septemberaufruhrs hiermit vorgeladen Montag den 13ten November 1848 Nachmittags 1/2 4 Uhr bei unterzeichneter Stelle im Deutz'schen Hause, große Eschenheimergasse No 41 neu zu erscheinen. Frankfurt am Main, den 10ten November 1848. Die Untersuchungs-Commission des Peinlichen-Verhör-Amts [Unterschrift]

Vorladung Abgeordneter Christmann zum Peinlich-Verhör-Amt 06.05.1848

Vorladung Hr. Abgeordneter Christmann wird hiermit [durchgestrichen: vor) eingeladen Montag den 6ten May 1848 Nachmittags 5 Uhr bei unterzeichneter Stelle im Deutz'schen Hause, große Eschenheimergasse, Nr 41 neu zu erscheinen. Frankfurt am Main, den 4 ten May 1848 Die Untersuchungs-Commission des Peinlichen-Verhör-Amts.

Gradaus mein deutsches Volk

Gradaus mein deutsches Volk Nr. 251 vom 7. September 1849 Es handelt sich um eine volksthümliche und freisinnige Zeitung die nicht der Obrigkeit unterliegt. Unter dem Schriftzug dargestellt ein Soldat der an Hecker erinnert. Darunter Hinweise zum Abonnement, dann ein Bericht zur Versammlung des Piusvereins, der vereinigten Staaten von Deutschland, zum Bier und Vorkommnisse in div. Städten und Ländern (München, Breslau, Mannheim, Wien, Schleswig-Holstein, Ungarn, Frankreich). Abschließend Anzeigen. Auf dem Deckblatt oben links eine aufgeklebte Marke mit Inventarnummer, rechts eine Zweite.

Eine Stimme aus dem Volke an König Max II.

Überschrift: Eine Stimme aus dem Volke an König Max II. Darunter rechts ein Zitat von Platen: Teuscht euch nicht, und erwartet Gewinn von der Schlechten Gemeinschaft: Einen Verbündeten blos gibt es, die Liebe des Volks Darauf folgend ein Gedicht in 5 Strophen. Der Inhalt ist an den König gerichtet und soll ihn bewegen sich nicht dem Neuen zu verschließen. Er soll seinem Volk vertrauen und für Freiheit einstehen.

Lithographie Johann Erzherzog von Österreich

Lithographie von Erzherzog Johann von Österreich Brustbild mit dunklem Hintergrund. Vom Betrachter nach rechts schauend, um den Hals den Orden vom Goldenen Flies und unter den Rever ein Orden angedeutet. Darunter drei Textzeilen "Johann Erzherzog von Österreich, deutscher Reichsverweser erwählt am 9. Juni 1848" "Erzherzog Johann Baptist Josef Fabian Sebastian von Österreich (* 20. Januar 1782 in Florenz; † 11. Mai 1859 in Graz) war ein Mitglied des Hauses Habsburg, Bruder von Kaiser Franz I., österreichischer Feldmarschall und in der Revolutionszeit von 1848/1849 deutscher Reichsverweser.

Schreiben anlässlich der "die nächsten Tage bevorstehende Wahl der...

Schreiben anlässlich der "die nächsten Tage bevorstehende Wahl der Volksvertreter" vom 4. April 1848 Die Unterzeichneten waren bei der vorbereitenden Sitzung zu einer Verfassung für Deutschland vom 31.3. bis 03.04.1848 in Frankfurt anwesend. Sie wurden dafür bestimmt für die Bildung von demokratischen Provinzialvereinen zu werben, um so die demokratische Bewegung bekannt zu machen und zu festigen. Es wird dargelegt welche Aufgaben die Vereine haben sollen. Dies wird im Vorfeld zur Wahl einer constituierenden Versammlung in Frankfurt (Paulskirchenversammlung) gemacht. Inhaltlich auch ein Aufruf zur Wahl. Auf der Rückseite eine Namensliste mit Bleistift geschrieben

Manifest Deutschlands an die französische Nation

Manifest Deutschlands an die französische Nation, ein Abdruck aus der Zeitung "Deutscher Zuschauer" Der Verfasser stellt die Brüderlichkeit mit Frankreich in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Ausgehend von den Revolutionen und die damit letztlich sich entwickelten demokratischen Gesellschaft. Er beschwört die Entwicklung zu einer "Organisation der brüderlichen Menscheit" und versichert die Freundschaft der meisten Deutschen zur französischen Nation. Oben rechts Aufkleber mit Inventarnummer

Drei Aktenstücke über das Verhalten der Minorität auf dem Volkstagen zu...

"Drei Aktenstücke über das Verhalten der Minorität auf dem Volkstagen zu Frankfurt am Main vom 31. März bis 5. April 1848" Die Schrift ist in drei Teile gegliedert: I. Namensverzeichniss der Abgeordneten. welche für die Permanenz der Versammlung gestimmt haben; danach Listenförmig die Namen und Herkunft II. - Erklärung des protestierenden Theils der Minorität bei der Abstimmung über das Misstrauensvotum gegen den Bundestag am 2. April 1848 - Anlage: Verwahrung mit den Namen III. Darlegung des Verhaltens der ganzen Minorität bei dem Misstrauensvotum gegen den Bundestag am 2. April 1848

Bild; Lithografie: "Porträt Robert Blum"; um 1850

Bild; Lithografie: "Porträt Robert Blum"; Aufschrift: "Lith. Anst. Von Ed. Gu. May in Frankfurt a. M.; Robert Blum, Ich sterbe für die Freiheit für die ich gekämpft habe möge das Vaterland meiner eingedenk sein"; hinter Glas im braunen Holzrahmen; Beschriftung auf beiliegendem Zettel; um 1850 Datierung: 19. Jhd. nach: um 1850 Anhaltspunkt der Datierung: Vermutung Festgestellt am: 13.10.2009

Brief aus Zweibrücken vom 23.08.1850

Brief aus Zweibrücken vom Oktober 1850. Als Empfänger kommen entweder Baltasar Christmann oder sein Sohn Rudolph in Frage. Der Schreiber bedankt sich für eine exquisite Weinlieferung von Christmann und versichert ihm, dass er die leeren "Fäßchen" gereinigt zurückgeschickt habe. Während er den Wein seines Freundes lobt, mokiert er sich über das Trinkverhalten der "altbairischen Weingäste", die den Wein wie ihr Bier "in Strömen" konsumieren würden. Als Beispiel dafür erwähnt er eine "Einladung zum Gesellschaftstrank" durch den Weingutsbesitzer Jordan, die anscheinend eskalierte und der gute Wein regelrecht "vergeudet" worden sei. Nach einer Rechnungsaufstellung für die Weinlieferung, erwähnt er kurz den ihm avisierten Besuch von Kolb - gemeint ist der Publizist und Politiker - und spricht von dem ihm drohenden Prozess wegen "Preßvergehen". Dabei sieht er Kolb´s Chancen eher gering an, da die Geschworenen aus lauter staatlichen Amtsträgern bestünden. Dat.: 23.August 1850

Brief vom 07.07.1849

Dieser Brief wurde am 7. Juli 1849 verfasst und ist mit ziemlicher Sicherheit an Rudolph Christmann gerichtet. Der Verfasser, dessen Name nur schwer zu entziffern ist - Closny oder Closig? - stammt seiner Aussage nach aus Zweibrücken und gehörte anscheinend zum lokalen Adel. Thema des Briefes sind die Wahlen zur bayerischen Ständeversammlung, fast unmittelbar nach den Ereignissen der 1849er Revolution und der Auflösung des "Rumpfparlaments" in Stuttgart am 18. Juni 1849. Im Gegensatz zu seinem Adressaten, dessen Wahl er als sicher einstuft, sieht er für sich nur wenig Chancen, da weder Klerus noch die Bauernschaft hinter ihm stünden. Außerdem konstatiert er explizit, dass er immer noch zu seinen Überzeugungen - wie schon 1819 - stünde und "bestimmt" kein Republikaner sei. Trotzdem erklärt er seine Bereitschaft zur Kandidatur, "wenn daher die Pfälzer ... einen Werth darauf legen." Leider ist unklar, auf welche Ereignisse im Jahr 1819 er sich bezieht. In diesem Jahr führte die so genannte "Breslauer Turnfehde" zu einem weitgehenden Turnverbot in vielen der deutschen Einzelstaaten, was als Konsequenz der Vorkommnisse rund um das Wartburgfest 1817 interpretiert werden kann. Auch die Ermordung des Schriftstellers Kotzebue, die letztendlich die massiven Restriktionen durch die "Karlsbader Beschlüsse" bedingte, fällt in dieses Jahr. Dat,: 7. Juli 1849

Brief an Balthasar Christmann 12.07.1815

Es handelt sich hier um einen handschriftlichen Brief eines Leutnants Schlachter an den Eisenhandelsmann (und späteren Dürkheimer Bürgermeister) Baltasar Christmann in Dürkheim vom 12. Juli 1815 mit einem Nachtrag vom 15. Juli. Geschrieben wurde der Brief in La Croix bei Nangis im Departement Seine-et-Marne in Frankreich. Schlachter war beim 16. Nationalfeld-Batallion, 3. Division, 1. Brigade, welches in Landau stationiert war. Er berichtet in dem Brief kurz von dem Marsch seiner Abteilung nach Frankreich, der im Rahmen des zweiten Einzugs der Koalition in Paris nach Napoleons endgültiger Niederlage bei Waterloo im Juni 1815 erfolgte. Abgesehen von einigen "Scharmützeln" konnten die Truppen ohne größere Zwischenfälle bis nach La Croix gelangen. Dabei erwähnt Schlachter, dass deren Versorgung die bäuerliche Bevölkerung übernehmen musste. Es sei beabsichtigt, nach einem längeren Aufenthalt weiter nach Orleans zu ziehen, wo möglicherweise französische Truppen unter den Generälen, Ney, Davoust (Louis Nicolas Davout) und Vandamme (Dominique Josef Vandamme) stehen würden, die allerdings durch britische Kontingente zum Rückzug gezwungen sein dürften. Schlachter erwähnt außerdem den Einzug von König Ludwig XVIII. in Paris am 6. Juli und das Gerücht, das Napoleon auf der Flucht sei. Der letzte Abschnitt mit Grüßen an Christmanns Familie und an Freunde in Dürkheim zeigt die enge Verbundenheit Schlachters mit Christmann und der Stadt Dürkheim. In einem Nachtrag vom 15. Juli berichtet er über eine Meldung im "Pariser Journal", die Napoleons Flucht und Gefangennahme zum Inhalt hat. Er spricht auch von großen Truppenbewegungen in Richtung Paris und äußert die Vermutung, dass diese auf längere Zeit dort stationiert würden. Schlachter mokiert sich daneben über die angebliche starke Herabsetzung der Kriegskontributionen, die Frankreich auferlegt werden sollen. Der Brief wurde durch das Königlich Bayerische Feldpostamt übermittelt. Datierung: 15. Juli (aufgrund des Nachtrags)

Brief von Advokat F. E. Michel, Bezirksgericht Frankental 17.05.1832

Brief von Advokat F. E. Michel, Bezirksgericht Frankental vom 17.05.1832 an Herrn Baer. Thema ist der Streitfall des Herrn Christmanns mit der Saline wegen unklarer Grundstücksgrenzen. Er rät dazu, dass Christmann den status quo der Grenze vor den Eingriffen der Verantwortlichen der Saline wiederherstellt und es auf eine evtl. Klage ankommen lassen soll.

Brief an Herrn Präsident von Stengel 17. Oktober 1832

Briefentwurf von Bürgermeister Baltasar Christmann an Herr Präsident Carl Freiherr von Stengel vom 17. Oktober 1832. Christmann bedauert hier, dass er keine Gelegenheit hatte, den Präsidenten während des Wurstmarktes im September 1832 durch seine Weinberge zu führen und die Qualität der Dürkheimer Trauben zu demonstrieren. Dafür will er dem Brief eine entsprechende Kostprobe beilegen. Zum Schluss wagt er noch einen positiven Ausblick auf die Weinlese des Jahres. Präsident von Stengel war Generalkommissärs des Rheinkreises (Regierungspräsident der Pfalz) von 1832-1837. Er folgte auf Ferdinand von Andrian-Werburg, der u.a. das Hambacher Fest zu verbieten versuchte. Dat.: 17. Oktober 1832

Brief an Landcommissaire v. Pollnitz 16. Oktober 1832

Brief von Bürgermeister Baltasar Christmann an den Landcommissaire v. Pollnitz vom 16. Oktober 1832. Das Thema des Briefes sind die Kosten der "Sicherheitsgarden" für den Dürkheimer Wurstmarkt 1832. Christmann bietet hier an, dass die Stadt die Verpflegungskosten für das "Sicherheitspersonal" übernehmen würde und bittet den Landkommissar um die entsprechende Genehmigung. Dat.: 16. Oktober 1832

Brief von Adam Mees an Balthasar Christmann 13. Oktober 1832

Brief an Baltasar Christmann von seinem Vetter Adam Mees aus Mannheim. Hauptthema des Briefes ist eine Hypothekenangelegenheit, die das Privathaus von Mees in Mannheim betrifft. Demnach wurde die Hypothek, die anscheinend Christmann "übernommen" hatte, für einen Betrag von 1000 Gulden an den Mannheimer Kaufmann Samson Otterborg übertragen. Es wird vorgeschlagen, dass Christmann´s Sohn Rudolph die entsprechenden Papiere nach Mannheim bringen und das Geld in Empfang nehmen soll. Außerdem kündigt Mees seinem Vetter an, eine weitere Rate zur Tilgung seines Darlehens zu zahlen. Dat.: 13. Oktober 1832

Brief an Bürgermeister Christmann 19. Oktober 1832

Brief an den Bürgermeister Baltasar Christmann von einem Herrn Schimperd(?), der vermutlich als Anwalt fungierte. Es geht um einen Streitfall der Stadt Dürkheim mit dem Notar und ehemaligem Bürgermeister Friedrich Jacob Koch. Gegenstand des Konfliktes ist eine hölzerne Wasserleitung (Deichelleitung oder Deichelfahrt) auf dem Grundstück Kochs, die von der Wasserleitung der Stadt gespeist wurde. Um einen Prozess und die dabei anfallenden Kosten zu vermeiden, stimmte Koch einem Vermittlungsvorschlag des Verfassers des Briefes zu. Demnach durfte die Stadt die betreffenden Leitungen entfernen und das Wasser zu einem gemeindeeigenem Brunnen umleiten. Dat.: 19. Oktober 1832

"Die Pfalz hat sich nicht erhoben...", 2. Juni 1849

In diesem Flugblatt vom 2. Juni 1849, das von G. Stockinger - Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung - verfasst und veröffentlicht wurde, wird die Vorgehensweise der Provisorischen Regierung der Pfalz bzgl. der "Zwangsanleihen" zur Finanzierung der notwendigen Vorhaben massiv kritisiert. Stockinger sieht in diesen Anordnungen absolutistische Tendenzen und verweist auf eine andere Handhabung solcher Maßnahmen bei der prov. Regierung in Baden. Da sich die prov. Regierung der Pfalz der "Reichsverfassungskampagne" angeschlossen hat, müssten auch Gesetze, wie die "Unverletzlichkeit des Eigentums" unbedingt eingehalten werden. Die Volksvertretung habe zwar "eine entscheidende Stimme" bei der Gesetzgebung, der Besteuerung und der Erstellung des Staatshaushaltes, aber solche Maßnahmen dürften nur im demokratischen Prozess beschlossen werden und nicht "absolutistisch" dekreditiert. Dat.: 2. Juni 1849

Brief an Pater Franz Schuck 31. Mai 1849

Zweiseitiger handschriftlicher Brief vom 31. Mai 1849. Es handelt sich um ein offizielles Schreiben des von der "Provisorischen Regierung der Rheinpfalz" eingesetzten Civilcommissärs Georg Hillgärtner in Frankenthal an den Pater Franz Schuck. Um die Finanzierung der neuen Regierung zu sichern, wurden Zwangsanleihen bei wohlhabenden Pfälzern beschlossen, was allerdings sehr umstritten war. Die Beträge wurden je nach Einschätzung der jeweiligen Vermögen festgesetzt. In diesem speziellen Fall soll der Pater Schuck 1300 Gulden innerhalb einer Frist von drei Tagen bei dem pfälzischen Einnehmer Schmahl hinterlegen. Es folgen ein Appell an Schucks Patriotismus und im gleichen Zug die Drohung mit Zwangsmaßnahmen, wie Verhaftung und Beschlagnahmung des Vermögens. Dat.: 31. Mai 1849

Brief an Herrn Heinrich Fitz in Dürkheim

Handschriftlicher einseitiger Brief an Herrn Heinrich Fitz in Dürkheim. Der Landesausschuss für die Verteidigung und Durchführung der deutschen Reichsverfassung der "Provisorischen Regierung der Pfalz" fordert hier . Herrn Fitz auf die Reichsverfassungskampagne der Provisorischen Regierung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Hintergrund sind die Steuer- und Abgabenerhebungen bei wohlhabenden Bürgern, die die Provisorische Regierung u.a. zur Finanzierung der Bewaffnung der eigenen Streitkräfte benötigte. Am Schluss des Briefs sind die Mitglieder des Landesausschusses (Greiner, N. Schmitt, Schmidt, Hepp, Reichard, Fries) aufgeführt. Das gleichartige Schriftbild zeigt, dass es sich hier nicht um Originalunterschriften handelt. Datierung: 14. Mai 1849

"Geschäftsordnung des Volksvereins in Dürkheim"

Geschäftsordnung bzw. Satzung des Volksvereins in Dürkheim inklusive eines Verzeichnisses der Gründungsmitglieder des Volksvereins. Der Dürkheimer Volksverein war eine regionale "Filiale" des "Pfälzischen Volks- und Vaterlandsvereins" und dürfte im Frühjahr 1848 gegründet worden sein. Der Verein hatte mehr Ähnlichkeiten mit einer "Volksbewegung" und weniger mit einer Partei. Viele der 73 aufgeführten Mitglieder tauchen auch auf der Liste der Dürkheimer Bürgergarde auf, deren Gründung vom Volksverein initiiert wurde. Eduard Eppelsheimer, Gutsbesitzer in Dürkheim und Abgeordneter im bayrischen Landtag, der den Brief an die hohe Nationalversammlung als Präsident des Volksvereins unterzeichnete und der auch im vorliegenden Mitgliederverzeichnis und auf der Liste der Bürgergarde vermerkt ist, war einer der beiden Ersatzkandidaten für Rudolph Christmann bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung. Dat.: 1848 (vor April)

Titel. "Das souveräne Volk an seine Diener" 1848

Dieses Flugblatt mit dem Titel "Auch ein Flugblatt aus der deutschen Nationalversammlung -Das souveräne Volk an seine Diener" wurde 1848 verfasst. Da hier der Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum direkt angesprochen wird, muss die Schrift vor dem 9. November (Hinrichtung Blums in Wien) veröffentlicht worden sein. Als Verfasser "im Namen des Souveränen Volks" wird ein Johann Krumm - möglicherweise ein Pseudonym - genannt. Der "Verfasser" - der zu den Vertretern einer radikaldemokratischen Position zu gehören scheint - wendet sich in direkter und ironischer Ansprache (Sankt ...) an die Abgeordneten Blum, Zitz und Schlöffel, die zur Fraktion "Deutscher Hof", also zur "Linken" gehörten. Man wirft diesen Personen "schlechte Arbeit" vor und dass sich ihre Absichten ins "Gegenteil verkehrt" hätten. "Unverantwortlich" seien ihre Handlungen, "aber nicht die Personen". Die Wahl von Johann von Österreich wird kritisiert bzw. es wird moniert, warum keiner der angesprochen "linken" Abgeordneten bei dieser Wahl zum Zuge kam. Diese werden im Folgenden aufgefordert ihre Absichten und Handlungen in der Reichstagszeitung zu erklären und zu rechtfertigen. Sollte dies nicht geschehen, besteht die Gefahr, dass das Volk seine Unterstützung verweigert. Der Zeitpunkt dieser Vorwürfe sei durch die Vorkommnisse in Frankreich bedingt. Die blutige Niederschlagung des Juniaufstandes durch den Kriegsminister und späteren Ministerpräsidenten Cavaignac stehe der avisierten Unterstützung der demokratischen Bewegungen durch Frankreich entgegen. Damit in Deutschland nicht auch die Volkssouveränität mit Füßen getreten werde, wird von den Abgeordneten erwartet, sich deutlich gegen reaktionäre Bestrebungen zu stellen. Da "die Reden in der Nationalversammlung nichts nützen" werden sie aufgefordert, sich "außerhalb der Nationalversammlung" positionieren und darüber hinaus auf einen Aufstand gegen "Reaktion" und Bourgeoisie" in naher Zukunft hinzuarbeiten. Man erwarte Taten und keine unverbindlichen Absichtserklärungen. Der folgende Abschnitt zeigt deutlich, dass der Text insgesamt ironisch gemeint ist und die Handlungsweise der "Linken" zu diskreditieren versucht. So wird beklagt, dass eine "Wiederkehr des Vertrauens" - gemeint ist hier wohl das Streben nach politischem Konsens - auch "die Arbeit wiederkehrt, welche für das souveräne Volk Zustand tiefster Erniedrigung ist". Das Mandat der angesprochenen Abgeordneten "lautet nicht auf Arbeit, sondern auf Wohlstand, Bildung und Freiheit für uns Alle. Gebt uns Freiheit und Wohlstand, die Bildung wollen wir Anderen lassen, denn wir können sie nicht brauchen und ihr schlagt sie auch nicht hoch an". Alles andere sei Betrug am Volk. Anstelle von Unterschriften "im Namen des Souveränen Volkes" folgt ein Statement des Verfassers. So hätten von den 45 Millionen Deutschen nur 44999953 nicht unterzeichnet, "darunter der dumme Michel" - womit das deutsche Volk als Ganzes gemeint ist. Es folgt die Forderung nach Abschaffung "des Vorrechts des Reichthums oder Eigenthums", weswegen man "Revolution gemacht und Souverän geworden" sei. Die Wünsche des Volkes seien zu erfüllen, "Forderungen an das Volk dürfen nicht mehr stattfinden, weil sie reaktionär" sind. "Wenn unser Robert (Blum) den Antrag nicht stellen will, kann ich ihn nicht mehr als social betrachten". Das Papier endet in der Forderung, Vergehen gegen das Privateigentum zu amnestieren bzw. in der Kritik des Privateigentums an sich. Bei diesem Flugblattes handelt es sich um eine satirisch überspitzte Darstellung, die - wie schon oben angesprochen - dazu dienen sollte, die "Linken" insgesamt in Mißkredit zu bringen. In der Sammlung der Uni-Bibliothek Frankfurt/Main ist ebenfalls ein Exemplar vorhanden und der Text wird als "Desinformationsschrift von reaktionärer Seite" (Zitat des Bearbeiters Welscher) beschrieben. Anlass sei die Verabschiedung des Gesetzes über die "provisorische Zentralgewalt" in der Frankfurter Nationalversammlung gewesen. Dem Titel nach zu schließen, könnte der Verfasser Abgeordneter in der Paulskirche gewesen sein, aber der Name taucht nicht in den Listen auf. Daher die Annahme, dass es sich um ein Pseudonym handeln könnte. Datierung: Ende Juni 1848

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