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Terra Sigillata Museum Adam Winter: Brennproben zur römischen Terra Sigillata mit Tonen aus Rheinzabern - Versuchsreihe 1977/78

Adam Winter: Brennproben zur römischen Terra Sigillata mit Tonen aus Rheinzabern - Versuchsreihe 1977/78

1977 besichtigte Adam Winter die Großgrabung in Rheinzabern. Ihm fiel dabei der eisenschüssige Sand im Bereich der ausgegrabenen römischen Werkstätten ins Auge. Noch vor Ort befasste er sich mit den verschiedenen Schichten von Sanden und Tonen, die am Otterbach, wo sich auch die römischen Tongruben befanden, anstehen. Er entnahm aus allen Schichten Proben und experimentierte mit ihnen, sowohl in der Verwendung als Ton für die Gefäßkörper der Terra Sigillata, aber auch in aufbereiteter Verwendung für den Glanztonüberzug. Am 1. August 1978 gelang ihm dann eine Rezeptur, die ganz anders als die vorherigen Glanztonaufbereitungen ohne Einsatz von Soda und ohne Vorerhitzen des Tons gelang (Winter 1980).

Die Objekte dieser Versuchsreihe lassen sich gut durch die von Adam Winter angebrachten Markierungen (Graffiti und beschriftete Aufkleber) identifizieren: Sie tragen die Bezeichnungen der verschiedenen Tonschichten, die ihm erst ab 1977 bekannt waren.

Die Tonschichten sind nach der Aufnahme von K. W. Kaiser aus Speyer von "A" (oberflächennahe Sandschicht) bis "K" (Schicht auf Höhe des Wasserspiegels des Otterbachs, ca. 4 m unter der Oberfläche) durchnummeriert. Dabei sind die Schichten A-E verschiedene Sande und Kiese, darunter auch der eisenschüssige Sand "C". Ab einer Tiefe von 130cm stehen die Tone F-K an, darunter die kalkfreie, fette Schicht F sowie die kalkhaltigen, mittel- und hellgrauen mittleren bis mageren Schichten G und H (Winter 1980).

Bezeichnungen mit griechischen Buchstaben für Arbeitstone und Glanztone stammen aus den vorherigen Versuchsreihen (siehe Objektgruppe Versuchsreihen 1952-1976).

[ 66 Objekte ]

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 202-00352A-D). Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus Eierstab und in Zonen aufgeteilte Dekoration aus Säulen, Bogensegmenten und darin eingestellten Tieren. Am unteren Ende der Dekorationszone befindet sich ein Astragal. Der Glanztonüberzug wurde ungleichmäßig aufgetragen. Er bedeckt das Objekt nicht vollständig, an der Innenseite sind Partien tongrundig geblieben. An der Außenseite ist der Glanztonüberzug an vielen Stellen abgeplatzt. An der reliefierten Seite befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. M Glanzton C~48 960°"

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 2022-0035A-D). Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus Eierstab und in Zonen aufgeteilte Dekoration aus Säulen, Bogensegmenten und darin eingestellten Tieren. Am unteren Ende der Dekorationszone befindet sich ein Astragal. Der Glanztonüberzug wurde ungleichmäßig aufgetragen. Er bedeckt das Objekt nicht vollständig, an der Innenseite sind Partien tongrundig geblieben. An der Außenseite ist der Glanztonüberzug an vielen Stellen abgeplatzt. Innen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. M Glanzton C~48 960°" Das Fragment TSM 2022-0035D passt an das Fragment C an.

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 2022-0035A-D). Das Relief auf der Vorderseite zeigt nur den Rest einer Dekoration, den oben liegenden Eierstab. Der Glanztonüberzug wurde ungleichmäßig aufgetragen. Er bedeckt das Objekt nicht vollständig, an der Innenseite sind Partien tongrundig geblieben. An der Außenseite ist der Glanztonüberzug an vielen Stellen abgeplatzt. Innen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. M Glanzton C~48 960°" Das Fragment TSM 2022-0035D passt an das Fragment C an.

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Teile zerschnitt. Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus Eierstab und in Zonen aufgeteilte Dekoration aus Säulen, Bogensegmenten und darin eingestellten Tieren. Am unteren Ende der Dekorationszone befindet sich ein Astragal. Der Glanztonüberzug wurde ungleichmäßig aufgetragen. Er bedeckt das Objekt nicht vollständig, an der Innen- und an der Außenseite ist je eine Partie tongrundig geblieben. Der Glanztonüberzug zeigt nur schwachen Glanz. Außen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. M Glanzton C~15"

Teil einer Reliefschale als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 2022-0037A-C). Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus oben umlaufendem Eierstab, vertikal angeordnetem Perlstab mit Blüte, Ornamenten sowie Kelchblättern. Der Glanztonüberzug wurde gleichmäßig aufgetragen. Innen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. N sämtl. Glanz tonreste 1000°"

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 2022-0037A-C). Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus oben umlaufendem Eierstab, vertikal angeordnetem Perlstab mit Blüte, Ornamenten sowie Kelchblättern. Der Glanztonüberzug wurde gleichmäßig aufgetragen. An der Außenseite findet sich eine Abplatzung, die von einem Kalkstück im Scherben herrührt. Innen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. N sämtl. Glanz tonreste 1000°"

Teilstück einer Reliefschüssel als Brennprobe

Für diese Brennprobe wurde der Ton in eine Formschüssel gedrückt. So hat sich auf der Vorderseite das Relief eingedrückt und der Ton wurde gleichmäßig gewölbt. Jedoch hat Adam Winter hier keine komplette Schüssel ausgeformt, sondern nur ein Teilstück, das er dann vor dem Glanztonüberzug in mehrere Einzelteile zerschnitt (TSM 2022-0037A-C). Das Relief auf der Vorderseite zeigt eine Dekoration aus oben umlaufendem Eierstab, vertikal angeordnetem Perlstab mit Blüte, Ornamenten sowie Kelchblättern. Der Glanztonüberzug wurde gleichmäßig aufgetragen. An der Innenseite findet sich eine Abplatzung, die von einem Kalkstück im Scherben herrührt. Innen befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Scherb. N sämtl. Glanz tonreste 1000°"

Reliefierte Brennprobe

Runde, reliefierte Brennprobe. Die Vorderseite zeigt ein ornamentales Radialmuster mit umlaufendem Eierstab. Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgebracht. Er ist jedoch recht matt. Auf der Rückseite befindet sich ein beschrifteter Aufkleber. Aufkleber: "L 0°"

Reliefierte Brennprobe

Reliefierte Brennprobe, rund. Die Vorderseite wurde in ein Model gedrückt, um ein Relief zu erzeugen. Es zeigt ein Ornament aus Kelchblättern. Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgebracht, ist aber matt. Auf der Rückseite befindet sich ein Aufkleber. Aufkleber: "L 0°"

Reliefierte Brennprobe

Reliefierte Brennprobe, rund. Die Vorderseite wurde in ein Model gedrückt, um ein Relief zu erzeugen. Es zeigt ein Ornament aus Kelchblättern. Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgebracht, ist aber matt. Auf der Rückseite befindet sich ein Aufkleber. Aufkleber: "L 0°"

Rechteckige tongrundige Brennprobe

Die rechteckige Brennprobe ist tongrundig, d.h. sie wurde nicht mit einem Überzug versehen. In den feuchten Ton wurde ein Graffito eingeritzt: "G + H 1 : 2" Auf der Vorderseite findet sich zudem eine Messmarkierung. Der Abstand der Messpunkte beträgt 9,4 cm. Ebenfalls auf der Vorderseite befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Gesamt schwund 6%" Auf der Rückseite befindet sich ebenfalls ein Aufkleber: "12" Die Zahl ist mit einer großen Type auf den Aufkleber gestempelt.

Brennprobe mit zwei Glanztonaufträgen "14"

Die zungenförmige Brennprobe ist zum Großteil mit einem Glanztonüberzug versehen. Dabei wurde rechts ein anderer Glanzton aufgebracht als links. In den feuchten Ton wurde ein Graffito eingeritzt: "Rhz C" Zusätzliche Graffiti wurden in den Glanzton eingeritzt: Links: "11)300" Rechts: "Rhz [C] Glanzton Reste" Auf der Vorderseite findet sich zudem eine Messmarkierung. Der Abstand der Messpunkte beträgt 8,9-9,0 cm. Ebenfalls auf der Vorderseite befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Schwund 9,0 +1,5 =10,5%" Die Brennprobe ist links und rechts angschnitten. Auf der Rückseite befindet sich ebenfalls ein Aufkleber: "14" Die Zahl ist mit einer großen Type auf den Aufkleber gestempelt.

Reliefierte Brennprobe

Runde Brennprobe, Oberfläche reliefiert mit Kelchblatt-Muster. Vor Aufbringung des Glanztonüberzugs wurde auf der Rückseite eine Graffito angebracht: "G + C300 Rest + H 10 : 3 : 11" Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgetragen und ist hochglänzend. Eine Schmalseite der Brennprobe wurde nach dem Brand angeschliffen, eine andere Seite ist gebrochen. Auf der Rückseite befindet sich ein bestempelter Aufkleber: "13"

Reliefierte Brennprobe mit hellem Glanztonüberzug

Die runde Brennprobe mit Greifen-Muster auf der Vorderseite ist ganzflächig mit einem Glanztonüberzug versehen. Der Glanztonüberzug ist an den erhabenen Stellen des Reliefs teils abgeplatzt. Auf der Rückseite ein Graffito im Glanzton und ein beschrifteter Aufkleber. Graffito: "Fff Satz" Aufkleber: "Fff Satz"

Reliefierte Brennprobe

Die runde Brennprobe zeigt ein radial angeordnetes Muster mit umlaufendem Eierstab. Der Glanztonüberzug ist vollflächig aufgetragen und zeigt einen gleichmäßigen, guten Glanz, ist jedoch recht hell. Auf der Rückseite ein Graffito und ein Aufkleber. Graffito: "Rheinzabern – HIEMS F – " Aufkleber: "F0° ff Satz"

Reliefierte Brennprobe "F0"

Die runde Brennprobe zeigt ein radial angeordnetes Muster mit umlaufendem Eierstab. Der Glanztonüberzug ist vollflächig aufgetragen. Auf der Rückseite ein Graffito im Glanztonüberzug und ein beschrifteter Aufkleber. Graffito: "F0" Aufkleber: "F0"

Reliefierte Brennprobe

Runde Brennprobe mit reliefierter Oberfläche. Die Musterung zeigt ein Motiv mit Kelchblättern und kreuzförmig angeordneten Ornamenten. Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgetragen. Auf der Rückseite ein Graffito und ein Aufkleber. Graffito: "F0" Aufkleber: "F0"

Reliefierte Brennprobe

Runde Brennprobe mit reliefierter Oberfläche. Die Musterung zeigt ein Motiv mit Greifen. Der Glanztonüberzug wurde vollflächig aufgetragen. Auf der Rückseite ein Graffito und ein beschrifteter Aufkleber. Graffito: "Rheinzabern - HIEMS F" F in Ligatur mit S Aufkleber: "F0° ff Satz"

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