Die Vorderseite der Fibel (Gewandschließe) ist in Form einer Schuhsohle gearbeitet. Die Trägerplatte wurde aus Bronze gegossen, wobei der glatte Rand nach oben gezogen ist und einen Rahmen für die Emaille-Arbeit ergibt. Im dunkelroten Emaille sind mit weißen, schwarzen und grünen Punkten Schuhnägel angedeutet, aus einigen Grübchen ist die Füllung ausgefallen. An der Unterkante der Fibel - hier die Ferse der Schuhsohle - ist ein Ring mitgegossen. Beim vorliegenden Objekt ist der Ring vollständig erhalten.
Auf der Rückseite befindet sich ein Backenscharnier mit einer Nadel, die zum Schließen in eine Arretierung eingehakt wird. Der Scharnierstift ist aus Eisen.
Solche Fibeln wurden verwendet, um ein Gewand zu verschließen. Vermutlich gehörten die Schuhsohlenfibeln zu einem Frauengewand, das auf beiden Schultern geschlossen wurde. Wenn die Schuhfibeln paarig getragen wurden, konnte man in die Ringösen an der Ferse der Fibel eine Kette einhaken, die die beiden Fibeln verband. (BT)
Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern