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Terra Sigillata Museum Förderprojekt der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und des Corona-Förderprogramms "Im Fokus - 6 Punkte für die Kultur" des Landes Rheinland-Pfalz 2021: "Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern digital"

Förderprojekt der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und des Corona-Förderprogramms "Im Fokus - 6 Punkte für die Kultur" des Landes Rheinland-Pfalz 2021: "Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern digital"

In dieser Objektgruppe finden sich alle Objekte, die 2021 dank der Förderung durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und aus Mitteln des Corona-Förderprogramms "Im Fokus - 6 Punkte für die Kultur" des Landes Rheinland-Pfalz 2021 digitalisiert wurden. Im Rahmen des Projekts "Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern digital" wurde die digitale Sammlungsstruktur erstellt und die ersten 50 "Lieblingsobjekte" der Dauerausstellung wurden fotografiert und mit fachlich fundierten Beschreibungen versehen.

[ 50 Objekte ]

Terra-Sigillata-Schüssel mit Reliefdekor CERIALIS und CONSTAENI

Die Bilderschüssel ist im Bildfeld mit den Stempeln CERIALIS und CONSTAENI versehen. Die Reliefzone ist 7,1 cm hoch. Der glatte Rand ist sehr hoch ausgearbeitet. Der Standring wurde angesetzt. Deutlich sind die Fingerspuren des Arbeiters zu sehen, der die Schüssel am Fuß gehalten und in den flüssigen Glanzton getaucht hat, um sie vor dem Brand mit einem einheitlichen Überzug zu versehen. (BT) Leihgabe der Gemeinde Rheinzabern.

Punze Blatt

Der Bildstempel zeigt ein Blattmotiv mit stark ausgeprägten Blattadern und einem gekrümmten Stiel. Der Griffteil der Punze ist vollständig erhalten und facettiert gearbeitet. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Skalpellgriff mit Rankendekor

Der bronzene Griff eines Skalpells ist 10,2 cm lang und besteht aus einem Stück. Er gliedert sich in einen flachen, verbreiterten Teil und einen rechteckigen Teil. Der flache, spatelförmige Teil ist 1,35 cm breit und 0,35 cm hoch, während die rechteckige Zwinge 1,2 x 1,0 cm misst. Die Enden der Zwinge sind als Voluten ausgestaltet. Die Breitseiten der Zwinge sind mit Einlegearbeiten in Niello und Silbertauschierung verziert. Die 2,3 x 1,0 cm großen Felder zeigen jeweils eine Efeu- oder Weinranke mit zwei Blättern, die von einem zweifarbigen umlaufenden Stab umgeben ist. Die Zwinge ist 2,6 cm tief geschlitzt und beinhaltet Reste der austauschbaren Eisenklinge. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Schuhsohlenfibel mit Emaille-Einlage

Die Vorderseite der Fibel (Gewandschließe) ist in Form einer Schuhsohle gearbeitet. Die Trägerplatte wurde aus Bronze gegossen, wobei der glatte Rand nach oben gezogen ist und einen Rahmen für die Emaille-Arbeit ergibt. Im dunkelroten Emaille sind mit weißen, schwarzen und grünen Punkten Schuhnägel angedeutet, aus einigen Grübchen ist die Füllung ausgefallen. An der Unterkante der Fibel - hier die Ferse der Schuhsohle - ist ein Ring mitgegossen. Beim vorliegenden Objekt ist der Ring vollständig erhalten. Auf der Rückseite befindet sich ein Backenscharnier mit einer Nadel, die zum Schließen in eine Arretierung eingehakt wird. Der Scharnierstift ist aus Eisen. Solche Fibeln wurden verwendet, um ein Gewand zu verschließen. Vermutlich gehörten die Schuhsohlenfibeln zu einem Frauengewand, das auf beiden Schultern geschlossen wurde. Wenn die Schuhfibeln paarig getragen wurden, konnte man in die Ringösen an der Ferse der Fibel eine Kette einhaken, die die beiden Fibeln verband. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Trichter mit Aufschrift Vitalis donavit Florentine

Der Trichter wurde aus einem sehr kleinen Reliefschälchen hergestellt. Dafür wurde das Schälchen in der Formschüssel ausgeformt und nach dem Antrocknen entnommen. Im nächsten Arbeitsschritt wurde mittig der Boden durchstochen und eine 3,2 cm lange Tülle angesetzt und die Übergänge versäubert. Der Trichter wurde im Anschluss nicht mit einem vollflächigen Glanztonüberzug versehen, wie es bei den Bilderschüssel üblich wäre. Stattdessen wurde im glatten Bereich über der Reliefzone mit dem Glanzton eine Malerei und Inschrift aufgebracht. Die Inschrift lautet: VITALIS DONAVIT FLORIINTINII (Vitalis hat ihn der Florentina geschenkt). (BT) Leihgabe der Gemeinde Rheinzabern

Doppelhenkliger Kelch mit Stengelfuß

Zylinderförmeriger Kelch mit zwei schmalen Bandhenkeln und Stengelfuß. Der Rand des Kelches ist stark abgesetzt. Der Kelch ist mit einer weißen Bemalung (Engobe) versehen und trägt eine ornamentale Dekoration aus gegenständigen Blättern. Die Henkel sind mit Streifen bemalt. Der Kelch ist teilweise ergänzt. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Brennkissen mit eingesunkenem Gefäßfuß

Brennkissen aus gemagertem Ton wurden bei der Produktion von Terra Sigillata verwendet. Sie verhinderten, dass die Gefäße beim Brand zusammenklebten. Beim vorliegenden Brennkissen ist jedoch der Fuß eines Gefäßes (Stängelfußbecher) "eingebacken". Das Gefäß konnte nach dem Brand nicht mehr vom Brennkissen gelöst werden und war verloren. Das Brennkissen wurde bei den Ausgrabungen eines Terra-Sigillata-Brennofens im Bereich 24 Morgen gefunden (Fundstelle 20, Ofen III). (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Bilderschüssel mit Europa-Darstellung

Die Bilderschüssel des Typs Drag. 37 hat sich beim Brand stark verformt. Im Relief zeigt sie verschiedene Punztypen in einem freien Dekor. Dabei sind die einzelnen Szenen von Bäumen getrennt. In den Bäumen sitzen kleine Vögel. Zwischen den Bäumen sind Jagdszenen dargestellt, aber auch mythologische Szenen. Eine der Darstellungen ist die der Europa auf dem Stier. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Ohrenschälchen

Das sogenannte Ohrenschälchen ist eine kleine Schale mit ausladenden Grifflappen. Diese Grifflappen sind stets achsensymmetrisch gestaltet und laufen seitlich oft in kleinen Voluten aus. Die Grifflappen sind mittels eines Models aus dem Ton geschnitten. An der Stelle, an der das Model umgeklappt wurde, findet sich oft eine kleine Kerbe im Grifflappen. Das vorliegende Exemplar stammt aus einem Brandgrab. Es ist stark sekundär verbrannt, auf einer Hälfte ist der Glanztonüberzug fast vollständig abgeblättert. Der Mittelteil und ein Volutenende sind ergänzt. Die Grifflappen zeigen eine Dekoration mit feinen Kreislinien. Der mittig eingedrückte Stempel ist nur mit den letzten drei Buchstaben erhalten: "...SFII" (...s fe[cit]). (BT) Leihgabe des HMP Speyer

Handstempel ATTIANVS

Der Handstempel wurde aus einem Fragment eines Terra-Sigillata-Gefäßes geschnitten. Das Fragment lässt erkennen, dass es sich dabei wahrscheinlich um einen Teller vom Typ Drag. 18/31 gehandelt hat. Das Fragment wurde an den Bruchkanten bearbeitet und abgeschliffen. In die Schmalseite des Keramikfragments wurde ein Namensstempel eingeschnitten. Das Bildfeld ist 2,9 x 0,6 cm groß und zeigt den Schriftzug "ATTIANVS". Die Nachnutzung von Terra-Sigillata-Fragmenten als Stempel ist in Rheinzabern häufig anzutreffen. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Teller Drag. 32 mit Bodenstempel ATTIANVS

Der Teller ist nicht vollständig erhalten. Die drei erhaltenen, anpassenden Fragmente lassen klar erkennen, dass es sich um einen Teller der Form Drag. 32 handelt. Er wurde im Zentrum des inneren Bodens mit einem Stempel versehen. Der Bodenstempel lautet "ATTIANVS". Diese Form des Tellers mit geschwungener Wandung und horizontalem Boden wurde ab dem späten 2. Jh. n. Chr. hergestellt und löste die frühere Form Drag. 18/31 nach und nach ab. Das Bildfeld der Stempelung misst 2,9 x 0,6 cm. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Terra-Sigillata-Fragment mit eingeritzter Töpferrechnung

In die Oberseite eines Terra-Sigillata-Tellers wurde nach dem Brand ein Graffito eingeritzt. Es ist in römischer Kursivschrift ausgeführt. In der eingeritzten Auflistung sind unter anderem "CANTAROS" (Kelche) und "OLAS" (Töpfe) genannt. Nach der Nennung der Gefäßform folgt ein Zahlzeichen. Solche "Töpferrechnungen" sind aus anderen Töpfereistandorten bekannt. Sie nennen den Töpfer sowie die Form und Anzahl der angelieferten Gefäße. Sie dienten vermutlich der Abrechnung der Töpfer mit den Ofenbetreibern. (BT) Leihgabe der Slg. Satter

Doppelseitiger Handstempel des REGINVS mit Stempelschneidernennung

Der flache Handstempel ist aus sehr feinem Ton gearbeitet. An beiden Schmalseiten trägt er akkurat eingeschnittene Schriftzüge. Nur eine der beiden Schmalseiten ist nahezu vollständig erhalten. Hier lässt sich sehr gut der spiegelverkehrte (retrograde) Schriftzug "REGINVS FEC" lesen. Nach Hartley/Dickinson 2011 handelt es sich bei dem vollständig lesbaren Stempel um die Variante 3a des Reginus xi. Ware mit diesem Stempel findet sich u.a. in Großbritannien, entlang des Limes und in Österreich (Hartley-Dickinson 2011, S. 362). Die zweite Schmalseite ist durch eine großflächige Abplatzung nahezu verloren gegangen. Auch hier lässt sich eine Variante eines retrograden Namensstempels erkennen. Er endete auf "...INVS FECIT", eine zweite mögliche Lesung schließt einen noch schwach erkennbaren Bogen und Schrägstrich an der rechten Seite ein und lautet "GINVS FECIT". Nach Hartley/Dickinson 2011, S. 361-364 gab es tatsächlich einen Stempel "REGINVS FECIT", der am vorderen Teil abgebrochen war und dann als "GINVS FECIT" auf glatter Terra Sigillata weiterverwendet wurde (Variante 1a und 1a'). Beim vorliegenden Stempel fällt auf, dass die rechte Ecke der zweiten Schmalseite bereits in römischer Zeit abgebrochen war und geglättet wurde. Bei dieser zweiten Schmalseite handelt es sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um eben diesen abgebrochenen, aber dennoch weiter verwendeten Stempel des Reginus. Auf einer Flachseite findet sich zudem noch eine weitere Inschrift: "GENIALIS SCRIB". Hier ist wohl der Stempelschneider genannt, der den Stempel für die Werkstatt des Reginus angefertigt hat. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Drehrest

Der Drehrest ist charakteristisch für die Herstellung von scheibengedrehter Ware. Gerade bei den kleineren Terra-Sigillata-Gefäßen wurden die Gefäßfüße zunächst massiv aufgebaut. Erst nachdem der obere Teil fertig gestellt war, wurde der Fuß mit Hilfe eines Werkzeugs abgedreht. Der vorliegende Drehrest hat sich hervorragend erhalten und zeigt in seiner geschichteten Struktur, wie der Töpfer damals von innen nach außen gearbeitet und den Ton herausgeschnitten hat. Der verwendete Ton ist der typische Rheinzaberner Ton, der auch für die Terra Sigillata Verwendung fand. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Spurstein einer Töpferscheibe

Die Spurpfanne einer Töpferscheibe ist aus weißem Kalkstein gearbeitet. An der halbkugeligen Außenseite sind noch die Bearbeitungsspuren sichtbar. an der flachen Seite der Halbkugel ist eine kegelstumpfförmige Vertiefung von ca. 1,7 cm Tiefe eingearbeitet. An der Wandung weist die Vertiefung starke kreisförmige Schmirgelspuren auf. In dieser Vertiefung der Spurpfanne ruhte die Achse des Schwungrads, mit der die Töpferscheibe angetrieben wurde. Solche Spursteine durften möglichst wenig Reibungswiderstand bieten und mussten gleichzeitig enorm abriebfest sein. Der Spurstein wurde gemeinsam mit weiterem Töpferwerkzeug gefunden. (BT) Leihgabe des HMP Speyer

Glättstein (endneolithisches Beil)

Das endneolithische Beil wurde wahrscheinlich in römischer Zeit als Glättstein für Keramik wiederverwendet. Beim Glätten wird die Oberfläche des Tongefäßes mit einem polierten Stein bearbeitet, um sie zu verdichten und dadurch zu glätten. Das Beil ist trapezförmig gearbeitet. Die Langseiten sind leicht facettiert und geglättet, während die kurzen Seiten abgearbeitet wurden. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Brennständer COB

Der niedrige Brennständer wurde im Ofen beim Brand von Terra Sigillata eingesetzt. Er ist nur als Bruchstück erhalten. Seine Oberfläche ist mit einem dunkelroten Glanztonüberzug versehen. Deutlich sind zwei Löcher zu erkennen, die mit einem vierkantigen Werkzeug (Nagel?) mittig in den Brennständer gestochen wurden. Dazwischen findet sich eine Ritzinschrift (Graffito), die bereits vor dem Brand (ante cocturam) angebracht wurde. Sie lautet "COB". (BT) Leihgeber: GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Großes Formschüsselfragment

Das Bruchstück einer Formschüssel gehört zur wohl größten bisher bekannten Formschüssel aus Rheinzabern. Die komplette Schüssel maß 42 cm Durchmesser. In ihr wurden reliefierte Gefäße der Form Drag. 37 hergestellt. Mit vielen verschiedenen Punzen wurde eine dicht bevölkerte Szenerie mit zahlreichen menschlichen und tierischen Figuren eingedrückt. Viele Figuren treten in Bezug zueinander. Folgende Punzen wurden verwendet (in Klammern die Punztypen nach Ricken/Fischer 1963): - Bärtiger Kopf (M9) - Venus (M44) - Laufender Amor ohne Flügel (M 120) - Kind mit erhobenen Armen (M 127 ?) - Geblendeter (M 188) - Fliehender Krieger (M 207) - Peitschenschwinger (M 203) - Jäger mit Jagdspieß (M 204) - Gefesselter (M 230) - Löwin (T 30) - Springende Löwin (T 32) - Wildschwein (T 70) - Springender Hirsch (T 92) - Laufender Hund (T 140) - Laufender Hund (T 147?) - Springender Hase (T 154) - Blättchen (P 78) - Blattkelch (P 112) - Kreis - Eierstab (E 39c = E 39 begleitet von Zickzackstab O 248) Die Formschüssel ist aufgrund der verwendeten Punzen der Werkstatt des Cobnertus I zuweisbar. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Ovale Drehschiene

Die Drehschiene diente zur Herstellung von Tellern und Schalen. Sie wurde am Griff gehalten. Mit der ovalen, gewölbten Fläche konnten Gefäße regelmäßig gedreht werden. Möglicherweise diente sie auch zum gleichmäßigen Eindrehen des Tons in die Formschüsseln für die reliefverzierten Schalen. Die Drehschiene ist aus Ton gebrannt. Der verwendete Ton ist leicht gemagert. Während der Kern der Töpferschiene reduzierend gebrannt ist, zeigt die Oberfläche den typischen orange-roten Farbton eines oxidierenden Brandes. Der Griff ist 2,0-2,3 cm stark und 7,6 cm lang. Die ovale und gewölbte Fläche ist sehr stark abgearbeitet. In der Mitte liegt durch die Abnutzung bereits der graue Reduktionskern frei. Das Objekt ist am Rand in mehrere, teils splitterartige Fragmente gebrochen und wurde nach der Ausgrabung geklebt. Es sind nicht alle Fragmente erhalten. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Löwenkopf-Applike

Die Löwenkopf-Applike wurde in einem Model hergestellt. Nach dem Ausformen im Model konnte die Applike entnommen und auf einem ebenfalls noch nicht gebrannten Gefäß angebracht werden. Löwenkopf-Appliken wurden in Rheinzabern für die Herstellung von Reibschalen-Ausgüssen verwendet. Dazu wurde die Applike außen am Rand der Reibschüssel mit Tonschlicker aufgebracht und festgedrückt. Dann wurde das Maul des Löwen sowie der Rand des Gefäßes durchstochen, um einen Durchlass herzustellen. Erst danach wurde die Schale mit dem Glanztonüberzug versehen und anschließend gebrannt. Die vorliegende Applike ist von ihrem ursprünglichen Gefäß nach dem Brand abgefallen oder durch eine Beschädigung vom Gefäß getrennt worden. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Model Löwenkopfausgießer

Mit dem Model wurden figürliche Ausgüsse für Schalen, vor allem Reibschalen, hergestellt. Die Form von Löwenköpfen war für diese Ausgüsse sehr beliebt. Das Model ist bei einer niedrigeren Brenntemperatur gebrannt als die Terra Sigillata. So bleibt der Ton poröser und nimmt die Feuchtigkeit aus dem eingedrückten Ton gut auf. Die Applike schrumpft beim Trocknen und kann gut entnommen werden. Die figürliche Darstellung des Löwen im Model misst 5,2-5,3 cm Durchmesser und ist 2,5 cm tief. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Punze Gefesselter am Pfahl

Punze mit Darstellung eines nackten Mannes, der an einen Pfahl gefesselt ist. Während der Kopf beschädigt ist, ist der Griff des Bildstempels vollständig erhalten. Nach Ricken/Fischer 1963, Seite 100 wurde die Punze (M230b) aus einer älteren Formschüssel des Cobnertus abgeformt, wobei Reste des rechts daneben liegenden Punzabdrucks zurückgeblieben seien. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Punze Europa auf Stier

Die Punze mit Griff ist nicht vollständig erhalten. Von der Darstellung sind Teile der Figur der Europa (v.a. Oberkörper, Füße) sowie die Hörner und Hinterbeine des Stiers abgebrochen. Auch die Griffknubbe auf der Rückseite ist abgebrochen. Die Darstellung der Europa, die auf dem Rücken des nach rechts gerichteten Stiers liegt, ist dennoch gut zu erkennen. Der Stier kauert und hat die Beine angezogen, während Europa mit der Seite zum Betrachter gewandt ist, ihren Oberkörper aber nach vorne gedreht hat. Bemerkenswert ist die massive Ausfertigung der Punze. Sie ist aus Terra Sigillata gearbeitet und zeigt teils Spuren von sekundärer Hitzeeinwirkung. Mit solchen Punzen wurden die Formschüsseln für die Bilderschüsseln hergestellt. (BT) Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern

Formschüssel Drag. 30 PRIMITIVVS

Die Formschüssel für Ausformungen des Typs Drag. 30 ist mit einer sehr starken Wandung gearbeitet, am Griffwulst misst sie 20,8 cm im Durchmesser. Die Höhe im Inneren beträgt 9,3 cm, davon nimmt das Bildfeld 7,6 cm ein. In das Bildfeld ist der Stempel "PRIMITIVVS" eingedrückt. Ein Loch im Boden der Formschüssel erleichterte das Entnehmen des ausgeformten Bilderschüsselrohlings. Zylindrische Bilderschüsseln der Form Drag. 30 wurden Mitte des 2. Jh. n. Chr. von der bauchigeren Form Drag. 37 abgelöst. (BT) Leihgabe der Gemeinde Rheinzabern

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