Die rote Platte eines schlichten Arbeitstisches, vier weiße Kuben, vermutlich aus Gips, ein Wasserglas und zwei Kirschen. Johannes Kraus’ Stillleben unterscheidet sich in der Wahl der abgebildeten Gegenstände deutlich von den prunkvollen Jagdstillleben des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Gemälde lässt uns am Studienprozess des Malers teilhaben. Das sorgfältige Arrangement der Kuben sowie die unterschiedliche Beschaffenheit der Oberflächen dokumentieren die Arbeit des Künstlers. Die Kuben dienten wahrscheinlich dem Zeichenstudium. Das Wasserglas mit der Gestaltung der Oberfläche und die Kirschen zeigen, wie Kraus versuchte, die verschiedenen Materialien möglichst naturalistisch darzustellen. Die perspektivische Wiedergabe der weißen Kuben ist jedoch nicht ganz korrekt. Dies verdeutlicht den hohen Anspruch, den die Gestaltung eines illusionistischen Stilllebens an die Künstler stellt. In unserer Station zur Perspektive kann man das selbst ausprobieren.