museum-digitalrheinland-pfalz
CTRL + Y
en
Objects found: 1
KeywordsExpanding bulletx
Refine searchAdvanced search Sorted by: ID

Postkarte "Dum-Dum-Geschosse"

Historisches Museum der Pfalz - Speyer 1914-1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg Postkartensammlung Oberrheinsammlung HMP Speyer [HM_0_10001_010]
Postkarte "Dum-Dum-Geschosse" (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Provenance/Rights: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
1 / 2 Previous<- Next->
Contact Cite this page Data sheet (PDF) Calculate distance to your current location Archived versions Mark for comparison Graph view

Description

Die propagandistische Postkarte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zeigt ein Munitionspäckchen und einzelne Patronen des Typs "Dum-Dum", die (laut Kartentext auf der Vorderseite) angeblich bei französischen Kriegsgefangenen gefunden wurden, obwohl deren Einsatz damals bereits völkerrechtswidrig war. In dem speziellen Fall handelt es sich um angebohrte Patronen (so genannte Hohlspitzgeschosse), häufig bezeichnen Dum-Dum-Geschosse auch Teilmantelgeschosse, bei denen der Bleikern an der Spitze freiliegt. Die umgangssprachliche Bezeichnung bezieht sich auf die indische Stadt Dum Dum bei Kalkutta, wo im späten 19. Jh. erstmals derartige Munition hergestellt wurde. Teilmantelgeschosse deformieren sich beim Auftreffen auf ein weiches Ziel und fügen dem Opfer weitaus größeren Schaden zu als Vollmantelgeschosse. Aus diesem Grund wurden Dum-Dum-Geschosse bereits 1907 in Artikel 23 der Haager Landkriegsordnung verboten. Im Ersten Weltkrieg beschuldigten sich die verschiedenen Kriegsparteien dennoch gegenseitig der Verwendung solcher Munition. Die Verwendung von Dum-Dum-Geschossen ging jedoch wohl nicht auf offizielle Anordnungen zurück, sondern auf Initiativen einzelner Soldaten, die ihrem Feind besonders schwere Verletzungen zufügen wollten. Die Patronen konnten für diese Zwecke durch Anbohren oder Abschleifen recht einfach händisch manipuliert werden.
Die Karte erschien bei der Kunst- und Verlagsanstalt Schaar & Dathe, Komm.-Ges. a. Akt, Trier. Der Verlag war 1895 von Aloys Schaar und Hermann Dathe gegründet worden und entwickelte sich im frühen 20. Jh. zu einem der größten deutschen Postkartenverlage. Er gab insbesondere Feldpostkarten heraus und schickte seine Fotografen für propagandistisch nutzbare Aufnahmen an die Front.
In der handschriftlichen Nachricht auf der Rückseite der Karte bedankt sich der Schreiber beim Historischen Museum der Pfalz für den Erhalt der "Urgeschichte der Pfalz". Dabei handelt es sich offensichtlich um eine Publikation des Museums aus dem Jahr 1915, die auch durch die vorgeschichtliche Abteilung des Museums führt. [Johanna Kätzel]

Inscription

Gedruckter Text auf der Vorderseite der Karte: Dum-Dum-Geschosse, die auf maschinellem Wege an der Spitze mit einer fünf Millimeter weiten, sieben Millimeter tiefen Bohrung versehen waren, wurden in den Taschen gefangener Franzosen gefunden. Der Gebrauch solcher Geschosse ist nach völkerrechtlichen Grundsätzen verboten, insbesondere nach Artikel 23, Absatz 1c der Haager Landkriegsordnung.
Handschriftliche Nachricht auf der Rückseite der Karte: Im Besitze der "Urgeschichte der Pfalz" sage ich Ihnen für Ihr frdl. Entgegenkommen, besonders auch für die Beschreibung d. ................., meinen besten Dank! Morgen zum 1. Feiertage wird sich nun dem ... Genusse des Buches hingegeben u. gibt es meinen Kameraden ebenfalls viel Anregung. Hochachtungsvoll A. Moos. d. 24.12.15
Adressat: Historisches Museum der Pfalz Speyer a/Rhein
Verlag: Kunst- und Verlagsanstalt Schaar & Dathe, Komm.-Ges. a. Akt, Trier; Nr. 50
Stempel: Feldpostamt 25.12.15 3-4 K.S. Armeekorps

Material/Technique

Karton, Tinte / Druck, Handschrift

Measurements

BxH: 14 x 9 cm

Literature

  • Gerhard P. Gross (2014): Dumdumgeschosse, in: Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumreich, Irina Renz (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, erneut aktualisierte und erw. Studienausg., 2. Aufl. Paderborn, S. 450
  • Irene Ziehe (2015): Herzliche Grüße aus Feindesland! Feldpostkarten des Ersten Weltkriegs in der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen. In: Konrad Vanja u.a. (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck Papier. Tagungsband Bergamo 2014. Münster, New York, S. 88-102
Written Written
1915
Sent Sent
1915
1914 1917
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Object from: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.