Der große Teller mit seiner weit ausladenden Wandung ist eine typische Form für Rheinzabern. Charakteristisch ist der Omphalos-Boden, bei dem der Boden wie ein flacher Kegel zum Inneren des Tellers hin aufragt. Bei solchen großen Tellern wurde um den Omphalos herum häufig ein Ratterdekorkreis angebracht. Neben dem Ratterdekorkreis ist auch der Abdruck des Trennsands und des Standrings des nächsten Tellers zu sehen, der im Ofen in den vorliegenden Teller gestapelt gewesen war.
Die Mitte des Bodens trägt den Namensstempel LAVNIO F. Stempel des Launio sind bisher ausschließlich für glatte Sigillata, also Teller und unverzierte Schälchen der Form Drag. 33, belegt. Seine Produkte wurden entlang des Limes, am Rhein (Vechten) und an der Donau (Budapest) gefunden (Hartley/Dickinson 2009, 27-28).
Bei diesem Exemplar haben sich besonders gut die Fingerabdrücke des Töpfers an der Unterseite erhalten. Man sieht, wie der nur angetrocknete Teller am Standring gegriffen wurde, um ihn mit dem Glanztonüberzug zu versehen. Dabei hat der Töpfer seine Fingerabdrücke im Glanzton hinterlassen. Erst danach folgte der Brand, der die Spuren in das Gefäß einbrannte.
Der Teller ist nicht vollständig erhalten und wurde teilweise ergänzt. (BT)
Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern
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