Die hohe, schmale Grabstele aus gelbem Sandstein wurde 1909 von Wilhelm Ludowici im südlichen Urnengräberfeld im Gewann 24 Morgen gefunden. Der untere, nicht geglättete Teil der Stele war früher in die Erde eingegraben.
Unter einem verzierten Giebel ist ein Inschriftenfeld zu sehen, das von einer Kordel gerahmt und von einer Girlande abgeschlossen ist.
Die Inschrift lautet:
MEDDILLIO
RVFI F ET
VANATAX
TAE ET IOINI
CORIGI
CONIVX
PACATA ET V
ITALIS FEC
Hier sind die Namen der Verstorbenen genannt: Meththillius, Sohn des Rufus, Vanataxta und Ioincorix. Die Stele wurde in der Mitte des 2. Jh. n. Chr. von Meththillius' Ehefrau Pacata und von Vitalis gestiftet.
Die Namen der drei Verstorbenen sind keltischen Ursprungs, besonders die spezielle Schreibweise des durchgestrichenen "D" zeigt die Verbindung zum keltischen Sprachraum. Die Namen Ioincorix und Vitalis sind in Rheinzabern durch Namensstempel als Töpfer bestätigt, gleiches gilt für einen Pacatus.
Im Giebelfeld befindet sich eine einfach gearbeitete Darstellung, die verschieden gedeutet wird. Während Ludowici 1912 und Wiegels 1989 darin drei sitzende Figuren sehen, erwägt Ditsch 2011 auch wegen der beruflichen Nähe der Genannten eine Interpretation als Töpferöfen. (BT)
Leihgabe des HMP Speyer
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