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Stadt- und Festungsmuseum Germersheim Militaria / Reservistenkrug

Militaria / Reservistenkrug

Über die Sammlung

Nach dem gewonnen Krieg gegen Frankreich 1870/71 wurde das Militär in der Bevölkerung hoch geachtete. Jedes Jahr wurden ca. 450 000 Soldaten eingezogen und nach zwei- bis dreijähriger Dienstzeit entlassen.
Hersteller von Andenkenkrügen kamen auf die Idee spezielle Bierkrüge für die Reservisten als Erinnerungsstücke herzustellen. Bei etwa 100 000 bis 250 000 entlassenen Reservisten pro Jahr entstand so eine große Nachfrage. Es gab ca. 100 Hersteller von Krügen und weiteren Andenken (Tassen oder Pfeifen) an die Militärzeit.
Die Blütezeit der Reservistenkrüge liegt zweischen 1890 und 1914 (d.h. in der Kaiserzeit).
Die Armee war unterteilt in : Garde-Regimenter, 21 Armee-Korps, 3 bayerische Armeekorps und in die Kaiserliche Marine, sowie die deutschen Auslandsbesitztümer.
Mit dem Kauf des Kruges dokumentierte der Reservist seine Verbundenheit mit dem Herscherhaus, der Armee und seiner Einheit.
Während des Dritten Reiches kam der Krug wieder zu neuen Ehren.
Der Form nach gehörte der Krug zu den Walzenkrügen. Die Krüge wurden aus Glas, Porzelllan oder aus Steinzeug gefertigt. Wird der leere Krug gegen das Licht gehalten, so erscheint ein leuchtendes Bodenbild, ein Lithopahanien. Das Bodenbild gab es nur bei den Porzellankrügen.
Die Deckel wurden aus reinem Zinn gegossen. Als oberer Abschluss des Deckels gab die Deckelfigur einen Hinweis auf die Truppengattung.
Mit Darstellungen aus dem Soldatenleben war der Krugköprer verziert.
Der Drücker oder Daumenrast, zum Öffnen des Krugs, war meist ein Greiff, ein Adler, ein Löwe oder ein Wappen .
Jeder Krug war ein Unikat, da er namentlich für eine bestimmte Person angefertigt wurde. Die Namensleisten wurden handschriftlich aufgetragen. Auch Widmungen auf dem Krug (für den Vater) oder auf Tassen (für die Mutter oder Ehefrau) wurden aufgebracht.

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