Die sogenannte "Ascheurne" mit Deckel ist figürlich verziert. An den Seiten des hohl gearbeiteten Gefäßkörpers sind Reliefs eingearbeitet. Sie zeigen Minerva mit Helm und Schild, Fortuna mit dem Füllhorn, Merkur mit Flügelhelm, Geldsack, geflügeltem Schlangenstab, Hahn und Käuzchen, Vulkan in Exomis und Schuhen mit Kappe und Hammer. Auf dem rechteckigen Deckel ist ein ruhender Stier dargestellt, der um seine Körpermitte ein Band trägt.....Im Vergleich fällt der direkte Bezug der Götterfiguren zu dem 1829 in Rheinzabern gefundenen Sandsteinrelief mit der Darstellung der Fünf Götter Apollo, Fortuna, Vulkan, Minerva und Merkur auf. Das Relief wurde 1834 von Kaufmann an den Historischen Verein der Pfalz verkauft. Die Figuren der Urne gleichen denen des Reliefs in vielen Details, vor allem aber in der exakten Positur der Figuren. Kaufmann scheint das Relief abgeformt zu haben. Das bestätigt die Untersuchung von zwei Halbreliefs mit Fünfgötterdarstellung aus Kaufmanns Werkstatt, die sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befinden (Hissnauer/Thomas 2011, Kat.-Nr. 1a-13, Seite 50-51, sowie Kat.-Nr. 1a-14, Seite 52).....Für die Urne hat Kaufmann die Model von vier Göttern des sog. Fünfgötterreliefs einzeln weiterverwendet. So erklärt sich auch der teils große Freiraum auf den Bildfeldern der Urne und die seltsam anmutende Körperhaltung: Ursprünglich nahmen die Figuren Bezug aufeinander, dieser ist durch die isolierte Darstellung aber verloren gegangen.....Kaufmann hat die Model oder die ausgeformten Figuren nachbearbeitet: Gerade Details der Gewänder unterscheiden sich vom Original, beispielsweise bei der Darstellung der Minerva. Das Käuzchen, das als Symboltier eigentlich der Minerva zugeordnet ist und das im Original-Sandstein-Relief zu ihrer linken Seite abgebildet ist, wurde von Kaufmann kurzerhand auf ihre rechte Schulter versetzt. In der Abformung für die Urne findet es sich jedoch - gänzlich unpassend - im Bildfeld des Merkur wieder, der im Fünfgötterre