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Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler Beschädigt bei Flutkatastrophe 2021

Beschädigt bei Flutkatastrophe 2021

Die in der Liste aufgeführten Objekte wurden durch die Flutkatastrophe am 14.7.2021 beschädigt.

[ 7 Objekte ]

Hanns Matschulla: Georg Kreuzberg sprengt seinen Rahmen

Bei dem Porträt von Georg Kreuzberg (1796-1873) handelt es sich um ein postum angefertigtes Gemälde des Malers und Bildhauers Hanns Matschulla (1901-1971). Das Gemälde zeigt die für Matschulla chakteristische Spachteltechnik und expressive Farbigkeit sowie die Verwendung einfacher Trägermaterialien wie in diesem Fall Spanplatte. Georg Kreuzberg ist der Entdecker der Apollinaris-Quelle am Fuße der Landskrone und der Heilquellen im Bereich des Kurparks des Bades Neuenahr. Er legte den Grundstein sowohl für die noch heute bestehende Firma Apollinaris-Mineral-Brunnen als auch für das ab 1858 erblühende Heilbad. Es wurde in der Flutnacht beschädigt und im Zuge der „Notbergung Ahrweiler“ gerettet und konnte als wichtiges stadtgeschichtliches Dokument mit Spendenmitteln des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz restauriert werden.

Carl Kögl: Bildnis Irmgard Külz

Das Gemälde zeigt Irmgard Külz, die Tochter der Schriftstellerin und Lehrerin Emma Trosse und des Arztes und Begründers einer ehemals sehr renommierten Diabetesklinik in Bad Neuenahr, Constantin Külz. Dargestellt ist das 11-jährige Mädchen mit langen blonden Zöpfen und weißem Kleid auf einer Bank sitzend. In der rechten Hand hält es einen bunten Strauß von Wiesenblumen, in der linken einen Sommerhut. Die helle Gestalt des Mädchens ist eingebettet in das natürliche Grün der Ahrlandschaft, die im Hintergrund zusammen mit dem Neuenahrer Berg zu erkennen ist. Angefertigt wurde das Bildnis 1913 von dem Münchner Maler Carl Kögl, der 1910/11 auch die Ausmalung über dem Hochaltar der Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr geschaffen hat. Die Rahmung des Gemäldes ist original.

Ernst Kley: Die Bunte Kuh bei Walporzheim an der Ahr

Das Gemälde von Ernst Kley (1913-1991) zeigt eine Ansicht der Ahrlandschaft in Höhe der sogenannten "Bunten Kuh" bei Walporzheim. Dabei handelt es sich um eine eigenwillige Felsformation, die links im Bild aus der Felswand herausragt und mit der sich eine Sage verbindet. Der Blick des Betrachters wird durch den Flusslauf in Richtung Walporzheim und Ahrweiler geführt. Im Bildhintergrund zeichnet sich in bläulichen Umrissen der Berg Landskrone ab.

Cherub, vergoldeter Engelskopf mit angesetzten Flügeln

Der Cherub stammt vermutlich von dem ehemaligen Barockaltar der Ahrweiler Pfarrkirche St. Laurentius. Der Engel gehört zum Altbestand des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler und war im Depot eingelagert. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurde das Depot des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler mit seinen kulturhistorischen Objekten und archäologischen Funden geflutet. Unter anderem wurde dabei auch dieser Engelskopf beschädigt. Der Cherub konnte erst vierzehn Tage nach der Überflutung des Depots geborgen werden. Nach der Bergung und der Erstversorgung wurde er in das Depot des Dom- und Diözesanmuseums Mainz gebracht, wo er erstmal, fachgerecht gelagert, in Ruhe trocknen konnte. Danach wurde er restauriert und rekonstruiert mit Geldern aus dem Spendentopf des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz. Von Anfang an verlieh der "Spendenengel" der gesamten Spendenkampagne ein Gesicht.

Quellurkunde zur Weihe der Heilquellen Bad Neuenahr (1858) mit verziertem...

Die Quellurkunde stammt aus dem Jahr 1858 und wurde zur Weihe der Heilquellen angefertigt. Die sehr aufwendige und detailreiche Rahmung wurde 1862 durch einen Kölner Rahmenschnitzer ausgeführt. Der Rahmen ist mit Weinlaub und Weintrauben verziert, an den Ecken befinden sich die vier personifizierten Elemente Wasser, Wind, Feuer, Luft. Die untere Rahmenleiste weist ein Schriftband mit dem Segensspruch „Gott segne Neuenahr“ auf. Im oberen Bereich ist eine kleine Konsole mit einem Baldachin in der Ausführung eines Springbrunnens für das Wasserglas der Prinzessin Augusta eingearbeitet, in deren Anwesenheit die Quellweihe vollzogen worden war. Das Glas selbst besitzt einen Aufsatz aus dünnem Metall, der ebenfalls mit Laub und Früchten verziert ist. Das Objekt wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 bei der Flutkatastrophe beschädigt. Zum Teil konnten die Restaurierungsmaßnahmen aus dem Spendentopf des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz finanziert werden. Das Glas und der Metallaufsatz konnten in den Restaurierungswerkstätten des Erkenbert-Museums Frankenthal restauriert werden. Der stark verschmutzte Rahmen wurde im Restaurierungsatelier Holly in Kruft gereinigt und aufbereitet. Da Teile des Pergaments und der handschriftlichen Signaturen durch die Feuchtigkeit aufgequollen sind und sich mit dem Glas des Bilderrahmens verbunden haben, stellt die Rettung der Urkunde selbst sich als bisher in der Wissenschaft unbekannter Problemfall dar, der Experten und Expertinnen in Rheinland-Pfalz und ganz Deutschland beschäftigt. Es liegt in der Restaurierungshistorie kein vergleichbarer Schaden eines Pergaments vor. Nach Meinung eines Expertengremiums ist die weitere Behandlung der Urkunde als Forschungsprojekt einzustufen und zu dokumentieren. Das Vorgehen soll als Beispiel für zukünftige REstaurierungsprojekte zur Rettung von schriftlichem Kulturgut nach Katastrophen dienen. Die Urkunde wird als Zeitdokument der Flut 2021 eingestuft.

Weibliches Skelett aus der Merowingerzeit

Es handelt sich um ein guterhaltenes Teilskelett einer adulten (erwachsenen) Frau und der Zustand der Schädelnähte auf ein Lebensalter zwischen 30 bis 35 Jahren schließen lässt. Das Objekt gehört zum Altbestand des Museums der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und stammt aus den Stadtteilen Ehlingen und Heppingen (Stadtgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler) Wie andere Objekte des Museums wurde das Skelett in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 beschädigt und konnte erst nach 15 Tagen geborgen werden. Nach dem der Fund gereinigt und getrocknet wurde, findet eine Stabilisierung und Fixierung durch eine Restauratorin statt. Die konservatorische Maßnahmen werden finanziert aus den vom Museumsverband Rheinland-Pfalz gesammelten Spenden.

Männliches Skelett aus der Merowingerzeit

Durch eine Altersbestimmung der Knochen konnte ermittelt werden, dass es sich um das Skelett eines Mannes mit einem Lebensalter von ca. 45 bis 50 Jahren und einer Körpergröße von ca 190 cm handelt. Das Objekt gehört zum Altbestand des Museums der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und stammt aus den Stadtteilen Ehlingen und Heppingen (Stadtgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler) Wie andere Objekte des Museums wurde das Skelett in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 beschädigt und konnte erst nach 15 Tagen geborgen werden. Nach dem der Fund gereinigt und getrocknet wurde, findet eine Stabilisierung und Fixierung durch eine Restauratorin statt. Die konservatorische Maßnahmen werden finanziert aus den vom Museumsverband Rheinland-Pfalz gesammelten Spenden.

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