museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de
Terra Sigillata Museum Adam Winter: Versuche zum Ratterdekor ("Stichbandtechnik")

Adam Winter: Versuche zum Ratterdekor ("Stichbandtechnik")

1952 hat Adam Winter, angeregt durch den damaligen Direktor des Saalburg-Museums, Dr. Schönberger, mehrere Versuche unternommen, um Ratterdekore und ihr Arbeitsgerät zu rekonstruieren.

Dafür experimentierte er mit verschiedenen Objekten, die, auf der Töpferscheibe angewandt, auf dem fast lederharten Rohling zu hüpfen beginnen und die charakteristische Kennzeichnung ergeben.

Mit einem an einem Stiel befestigten Spatel aus einem Röhrenknochen erzielte er dann 1953 für ihn akzeptable Ergebnisse, die in Tiefe, Dichte, und Form den römischen Originalen entsprechen.

[ 5 Objekte ]

Tonscheibe mit rekonstruiertem Ratterdekor

Die Tonscheibe wurde auf der Oberfläche mit einem Ratterdekor versehen. Die konzentrischen Kreise wurden mit Hilfe eines federnden Instruments in den noch feuchten Ton geschlagen. Erst danach wurde der Glanztonüberzug auf der Vorderseite aufgebracht. Mittig findet sich die Stempelung "HIEMS F". Die Rückseite ist tongrundig. Auf ihr befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Sigillata FHTA"

Tonscheibe mit breitem rekonstruierten Ratterdekor

Die Tonscheibe wurde auf der Oberfläche mit einem Ratterdekor versehen. Die konzentrischen Kreise wurden mit Hilfe eines federnden Instruments in den noch feuchten Ton geschlagen. Sie bedecken fast vollständig die Oberfäche der Tonscheibe. Erst danach wurde der Glanztonüberzug auf der Vorderseite aufgebracht. Mittig findet sich die Stempelung "HIEMS F". Die Rückseite ist tongrundig, glatt und glänzend. Auf ihr befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "Sigillata FARA"

Tonscheibe mit schmalem rekonstruierten Ratterdekor

Die Tonscheibe wurde auf der Oberfläche mit einem Ratterdekor versehen. Der Ratterdekorkreis wurde mit Hilfe eines federnden Instruments in den noch feuchten Ton geschlagen. Erst danach wurde der Glanztonüberzug auf der Vorderseite aufgebracht. Mittig findet sich die Stempelung "HIEMS F", die jedoch verpresst ist. Die Rückseite ist tongrundig. Auf ihr befindet sich ein beschrifteter Aufkleber: "FHTA"

Rekonstruierter Knochenspatel zur Herstellung von Ratterdekor

Der bearbeitete Röhrenknochen wurde von Adam Winter zur Herstellung der Ratterdekor-Kreise genutzt (von ihm "Stichbänder" genannt). Das Instrument stand am Ende seiner Versuchsreihe zur Herstellung dieser Dekore und lieferte sehr gute Ergebnisse, die den römischen Originalen in nichts nachstanden. Die Oberfläche des Knochens ist geglättet, eine Seite ist gerundet und ausgedünnt. An der Gegenseite befindet sich ein Loch. Dies diente zur Aufnahme eines Stöckchens, an dem das Werkzeug geführt wurde. Durch sein Eigengewicht, aber auch durch leichten Druck drückte sich die Spitze in den noch weichen Ton. Wurde dieser auf einer Drehscheibe gedreht, federte das Knochenstück in kleinen Abständen und hinterließ die charakteristischen Kerben. Die Oberfläche des Knochens ist geglättet.

Rekonstruktion: Glockenförmiger Becher mit Ratterdekor

Glockenförmiger Becher mit ausladendem dünnem Rand und Standboden. Außen und am Standboden ist ein Ratterdekor aufgebracht. Am Boden befindet sich ein Graffito: "HIEMS F". Der Rand ist an drei Stellen leicht beschädigt.

[Stand der Information: ]