museum-digitalrheinland-pfalz
STRG + Y
de
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Sayner Hütte

Sayner Hütte

Fotografien, Grafik, Bauzeichungen des heutigen Industriedenkmals Sayner Hütte sowie Personen, die im Zusammenhang mit der Hütte stehen.

[ 217 Objekte ]

Sayner Neujahrsplakette 1850, Rathaus zu Münster

Sayner Neujahrsplakette für das Neujahr 1850 in Eisenguss geschwärzt. Dargestellt wird die Fassade des Rathauses zu Münster. Die Fassadengliederung teilt sich in drei Teile. Unten befinden sich 4 gotische Spitzbögen, in der Mitte 4 Spitzbogenfenster untergliedert durch 2 Säulen in 3 Spitzbögen. Darüber befinden sich 3 Vierpässe und oben ein getreppter Dachbereich mit Fialen, Kreuzblumen und kleinen Spitzbogenfenstern. Das Rathaus in Münster wurde als "Stätte des Westfälischen Friedens" am 15. April 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Der sog. Friedenssaal im Rathaus war 1648 Schauplatz der Beschwörung des Spanisch-Niederländischen Friedens, der Teil des Westfälischen Friedens war.

Sayner Neujahrsplakette 1822, Porta Nigra

Sayner Neujahrsplakette für das Neujahr 1822 in Eisenguss geschwärzt. Dargestellt wird die Porta Nigra in Trier, mit der Ansicht von Norden. Die Plakette zeigt den Zustand des Monuments nach der Entfernung der Doppelkirchenanlage. Die aus dem letzten Viertel des 2. Jahrhunderts n.Chr. stammende römische Toranlage war seit dem 11. Jahrhundert von dem angrenzenden Simeonstift als Kirchenanlage aus- und umgebaut worden ohne die römische Bausubstanz wesentlich zu verändern. Nach Einzug der französischen Revolutionstruppen wurde die Kirche demontiert. 1805 kam der Abbruch der mittelalterlichen Einbauten zum Erliegen, bis er 1815-1817 unter preußischer Regierung abgeschlossen und die Porta Nigra schließlich 1822 als Stadttor wieder eröffnet wurde.

Medaillon König Friedrich Wilhelm III. von Preußen mit Familie

Medaillon in Eisenguss das nach Modellen von Leonhard Posch die einzelnen Porträts der preußischen Königsfamilie zeigt: In der Mitte das Porträt König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und entlang des Randes die Porträts seiner Gemahlin Königin Luise von Preußen und beider Kinder.

Jubiläumsplakette zur Ernennung der Sayner Hütte zum Königlichen Hüttenamt

Jubiläumsplakette in Eisenguss, zur Ernennung der Sayner Hütte zum Königlichen Hüttenamt 1816. Innerhalb einer Rundbogenarkade sitzt die Allegorie der Eisenindustrie mit einer Krone in Form eines Gießerei-Gebäudes. In ihrer Linken hält sie eine Platte mit einer Königskrone über den Initialen "FWE" (ligiert) und der Jahreszahl "1826", auf die sie mit einem Stift in der Rechten zeigt. Der Modelleur war vermutlich Johann Heinrich Zumpft. Unten rechts erkennt man die Beschriftung "SAYNERH[ÜTT]E", die zum Teil durch ein schrägstehendes Wappen mit einem Adler verdeckt wird. Bei "FWE" handelt es sich sicherlich um die initialen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (ab 1840 Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen) und seiner Frau Elisabeth Ludovika, die wohl anlässlich des Festes zu Besuch waren. Der Hintergrund zeigt bedeutende, zum Teil identifizierbare Produkte der Gießerei vergangener Jahre. Betont durch den Greifen vom "Löwentor" der Feste Kaiser Alexander auf der Karthause in Koblenz, finden sich ein Ofen mit einem Vasenaufsatz, eine weitere Vase, ein Zahnrad, Kanonen und Kanonenkugeln. Die Initialen "FWE" finden sich dann auf einer Plakette wieder, die auf den 18. November 1830 datiert ist und offensichtlich aus Anlass des Besuchs des Kronprinzen an diesem Tag gegossen wurde.

Baubestandszeichnung Gießhalle Sayner Hütte, um 1830

Baubestandszeichnung oben beschriftet mit "Sayner-Hütte-Gebäude / Vordere Ansicht" um 1830. Dargestellt ist die Westfassade der Gießhalle der Sayner Hütte. Dabei ist im mittleren Bereich ein Stück Karton angeklebt, der auf der Vorderseite Variante 1 und nach Herunterklappt Variante 2 der Bauausführung für die Fassadenmitte zeigt. Die Bauzeichnung ist auf der linken Seite unvollständig, durch eine Restaurierung 2005 aber gesichert. Weitere Beschriftung oben recht: "Blatt III". Auf der Vorderseite ist oben links ein ovaler Stempel "Krupp´sche Verwaltung Saynerhütte Sayn" und unten rechts "Oberb. Distr. Bonn / Bau-Zeichenstube / Saynerhütte" zu erkennen.

Das römische Denkmal in Igl und seine Bildwerke

Fadengebundenes Heft mit blauem Einband mit dem Titel "Das römische Denkmal in Igl und seine Bildwerke" gedruckt in Koblenz 1829 (4.603 b). Teil der Publikation ist eine Lithographie (4.603 a), die Ansichten der 4 Seiten der gusseisernen Säule zeigt. Die in der Publikation beschriebene und auf der Lithographie verkleinert dargestellte Igeler Säule, ist eine verkleinerte Nachbildung eines römerzeitlichen Grabmonuments der Tuchhändlerfamilie Secundinius. Sie ließen zum Andenken an ihre verstorbenen Angehörigen ein 23 Meter hohes Grabmal in Igel bei Trier errichten. Dieses bis heute erhaltene und wohl bedeutendste römische Grabmal nördlich der Alpen, hat schon seit Jahrhunderten Gelehrte und Künstler beschäftigt und die Aufmerksamkeit von Bildungsreisenden auf sich gezogen. Es beeindruckte Goethe, Napoleon und auch das preußische Königshaus. Preußen förderte in der nach den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 hinzugewonnenen Rheinprovinz das mit Klassizismus und deutscher Romantik wiedererwachte Interesse an Wiederaufbau und Restaurierung antiker Bauten und kümmerte sich auch um die Erhaltung dieses römischen Grabmals. Der für den deutschen Klassizismus maßgeblich prägende Baumeister, Kultur- und Gewerbeförderer Karl Friedrich Schinkel, dem wir etliche Anregungen und Entwürfe zum Eisenkunstguss verdanken, wurde bereits 1816 im königlichen Auftrag nach Trier entsandt, um entsprechende Maßnahmen für die Porta Nigra, die Konstantin-Basilika und auch die nahe gelegene Igeler Säule zu prüfen. Er veranlasste auch deren exakte Vermessung. Ein umfangreichen Aktenstücks im Bonner Stadtarchiv aus den 1820er Jahren gibt Auskunft über das Engagement Christian Daniel Rauchs, bedeutendster und am preußischen Hofe tonangebender Bildhauer des deutschen Klassizismus und Johann Wolfgang von Goethes für die Planung und Ausführung des Modells der Igeler Säule. Im Jahre 1829 bringt Georg Osterwald im Koblenzer Verlag Baedeker eine Publikation über „Das Römische Denkmal in Igel und seine Bildwerke mit Rücksicht auf das von H. Zumpft nach dem Originale ausgeführte 19 Zoll hohe Modell...“ heraus. Diese Begleitschrift enthält ein werbewirksames Vorwort von Johann Wolfgang von Goethe sowie Lithographien mit Ansichten der Igeler Säule (nach dem Modell von Zumpft) und dazu detaillierten Beschreibungen. Sie schließt mit einer Anzeige, in welcher Zumpft und Osterwald Bronzeabgüsse für 20 preußische Taler und Gipsabgüsse für 3 Taler und 25 Silbergroschen anpreisen. Heinrich Zumpft (1799 – 1878) aus Berlin, dem seit 1822 die „feinen Modelleur-Arbeiten“ auf der Sayner Hütte übertragen wurden, trägt die Modellerstellung der Igeler Säule sogar den Rang eines „Akademischen Künstlers“ ein. Die ersten Eisengüsse mit Widmung erhalten der preußische Innenminister Kaspar Friedrich von Schuckmann anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums im Januar 1829 vom Oberbergamt in Bonn, gefolgt von den ersten Bronzeexemplaren im Mai für Goethe und im August für den preußischen König.

Maschinenfabrik, Sayn

Schwarzweiß Fotographie aus dem Jahr 1877 vermutlich von Hugo van Werden, Werksfotograf der Firma Krupp in Essen. Motiv ist die von Bleul´sche Maschinenfabrik in Sayn die Krupp 1872 erworben hatte. Vorangegangen war im Jahre 1865 der Erwerb der Sayner Hütte mit Oberhammer, Mülhofener Hütte und Erzgruben bei Horhausen im Westerwald und im Jahre 1870 Die Maschinenfabrik wurde von der gegenüberliegenden Seite des Saynbaches vom Gelände der Sayner Hütte aufgenommen (unterhalb vom Stromberger Weg). Sie verfügt über einen Schornstein und ist über eine Schmalspurbahn mit der Sayner Hütte verbunden (Gleise im Vordergrund links). Die auf einen Karton aufgeklebte Fotografie ist oben mit "Etablissement Fried. Krupp." und unten "Sayner Hütte. / Maschinen-Fabrik. / 1877." beschriftet. Ganz unten links am Rand ist zu lesen: "Photogr. Atelier der Gussstahlfabrik Fried. Krupp, Essen."

Sayner Hütte

Schwarzweißfotografie die den Blick vom Stromberger Weg in Sayn auf die Sayner Hütte zeigt. Die Aufnahme wird dem Werksfotograf Hugo van Werden zugeschrieben. Er war für die Gussstahlfabrik Krupp in Essen tätig. Das Foto wurde auf Karton aufgeklebt. Unterhalb der Fotografie ist "Sayner Hütte / 1869." und in der rechten oberen Kartonecke "Blatt 28." zu lesen. Geschichte Sayner Hütte: Kurtrierische Zeit Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen gründet 1769 die Sayner Hütte. Die geschaffenen Arbeitsplätze sollen die Armut im Volk bekämpfen. Zur Versorgung der Sayner Hütte mit Eisenerz erwirbt Wenzeslaus Gruben bei Horhausen im Westerwald aus persönlichen Mitteln. Die Leitung der Sayner Hütte übernimmt zunächst Johann Konrad Ziller, gefolgt von seinem Schwiegersohn Heinrich Jacobi (1725 – 1796) und schließlich von Anselm Lossen. Anfangs liefert die Sayner Hütte nur Roheisen, das sie an andere Hüttenwerke zum Beispiel im Hunsrück und Saarland verkauft. Für den Palast in Trier, den Brunnen in Bad Bertrich und das Schloss in Koblenz fertigt sie aber auch Wasserleitungen sowie eiserne Fassreifen für die Weinfässer des Kurfürsten. Nach einer kurzen Blütezeit Anfang der 1790er Jahre gerät die Hütte in die Wirren der französischen Revolutionskriege. 1804, nach dem Frieden von Lunéville, geht die Sayner Hütte mit den zugehörigen Gruben an das Herzogtum Nassau über. Preußische Zeit Als Folge des Wiener Kongresses erhält das Königreich Preußen das Rheinland als neue Provinz und übernimmt, neben den bereits bestehenden königlich-preußischen Eisenhütten in Gleiwitz (seit 1796) und Berlin (seit 1804), die Sayner Hütte am 1. Juli 1815. Mit dem Entschluss Preußens, die Festung Ehrenbreitstein wiederaufzubauen und weitere Festungswerke am Rhein bei Koblenz zu errichten, entwickelt sich der Plan, die Sayner Hütte als Munitions- und Geschützgießerei auszubauen. Um diese Aufgabe zu bewältigen wird der aus Bladen (Włodzienin) in Oberschlesien stammende königliche Bauinspektor Franz Moritz (1776-1825) an den Rhein nach Sayn geschickt und mit der Leitung des Hüttenwerkes beauftragt. Ab Dezember 1817 wird Moritz in Sayn von Carl Ludwig Althans (*5.12.1788 Bückeburg, + 10.10.1864 Sayn) unterstützt. Moritz und Althans nehmen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf der Sayner Hütte vor und richten nach Gleiwitzer Vorbild eine Tiegelgießerei ein. Die Tiegel- oder Kunstgießerei liefert 1818 die ersten Eisenkunstgüsse aus. Einen Überblick über die Produktpalette der Kunstgießerei erhält man als Kunde über Musterkataloge und sog. Preis-Couranten. Die Hütte produziert wie ihre Schwesterbetriebe in Gleiwitz und Berlin unter anderem Büsten und Statuetten, Leuchter und Teller, Gartenmöbel und Gitter sowie kunstvolle Neujahrsplaketten als Geschenk für König und vorsitzende Behörden. Als Musterbetrieb der preußischen Krone wird Sayn zu einer der modernsten Hütten Preußens. Die Krupp’sche Zeit Alfred Krupp kauft das für seine Stahlfabrikation in Essen notwendige Roheisen über Jahre bei kleineren Eisenhütten. So erwirbt er 1865 die Sayner Hütte mit Oberhammer, die Mülhofener Hütte am Rhein und die Horhausener Erzgruben sowie 1870 die Remy‘schen Hüttenwerke mit Erzgrube in Bendorf und die Hermannshütte in Neuwied. Dies führt zu einer engen Verflechtung zwischen der » alten « Kultur- und Gewerbelandschaft Mittelrhein und Westerwald sowie dem » neuen « Industrierevier des Ruhrgebiets. Wegen der günstigeren Verkehrslage direkt am Rhein baut Krupp die Mülhofener Hütte für die Roheisenproduktion aus und lässt 1878 den Hochofen der Sayner Hütte ausblasen. Fortan werden auf der Sayner Hütte nur noch Maschinenteile, Leitungsröhren sowie Eisenkunstguss gegossen. 1909 wird eine neue Maschinenhalle eröffnet: die heutige Krupp’sche Halle. In der Weltwirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg verkauft Krupp alle Hüttenwerke am Mittelrhein. Im Dezember 1926 schließt die Sayner Hütte und geht 1927 an die Gemeinde Sayn über.

Preis-Verzeichnis der Sayner Hütte

4-seitiges "Preis-Verzeichnis der gusseisernen Kunstsachen, welche auf der Königl. Preuss. Eisenhütte zu Sayn bei Ehrenbreitstein gefertigt werden." aus den 1820er Jahren.

Musterbuch- oder Katalogseite der Sayner Hütte

Einzelne Musterbuch- oder Katalogseite der Sayner Hütte. Unter den Nummern 1 - 37 sind Fenstergitter, Einfassungen und Treppengitter, Balkongeländer, Rahmen für Mistbeete sowie Treibhausfenster abgebildet. Sie gehören zum Verkaufsrepertoir der ehemals Königlich-Preußischen Sayner Hütte.

Preis-Verzeichnis bzw. Preis-Courant der Sayner Hütte

Beidseitig bedruckter Papierbogen mit dem Titel "Preis-Courant / der / Eisen-Guß-Waaren, / welche auf der Königlich-Preußischen Eisenhütte zu Sayn bei Ehrenbreitstein angefertigt werden, und für / beigesetzte Preise in Preuß. Courant auf der Hütte zu haben sind." Das Preis-Courant datiert vermutlich in die Zeit um 1815, vor Einführung der Produktion von Eisenkunstguss. Als Gusswaren werden auf den beiden Seiten folgende Produkte aufgelistet: Kessel, Kochgeschirr, Bratpfannen, Waffeleisen, Gitter-Tore und Türen, Ketten, Pferde-Raufen, Glocken. Dabei wird bei der Herstellung der Produkte zwischen sog. offenen Herdguss-Verfahren und dem sog. Kasten-Guss unterschieden auch der Lehmguss wird explizit erwähnt bei der Herstellung u.a. von Kesseln. Bei der Abnahme größerer mengen wird der Kundschaft angeboten die Waren kostenfrei an den Rhein bei Mülhofen zu liefern zwecks Weitertransport per Schiff.

Preis-Verzeichnis Eisenkunstguss von A. Schaeck in Sayn

Beidseitig bedruckter schmaler Papierbogen betitelt mit "Preis-Verzeichnis der feinen Eisenguss-Waaren bei A. Schaeck in Sayn bey Bendorf am Rhein" aus den 1820er Jahren. Aufgelistet wird ein umfangreiches Verkaufsrepertoir an Eisenkunstgussobjekten aus der Produktion der Sayner Hütte. Dabei wird auf der Rückseite unter Bemerkungen vermerkt, dass nach einer Übereinkunft mit der Königlich-Preußischen Sayner Hütte alle in Gold, Silber, Stahl etc. gefassten Waren nur bei A. Schaeck in Sayn zu erhalten seien. Es handelt sich dabei vor allem um Eisenschmuck, der partiell vergoldet oder versilbert und teilweise auf polierte Stahlplättchen montiert wurde. A. Schaeck war Finanzverwalter des Grafen Boos von Waldeck in Sayn.

Ovaler Regulierofen "SAYNERHÜTTE"

Gusseiserner ovaler Ofen mit Gießereimarke "SAYNERHÜTTE", um 1830. Dieser durch die Wand zu befeuernde Biedermeierofen mit großvolumigem Brennraum wurde mit langflammigen Brennstoffen - in erster Linie aus Astholz bestehenden sog. Reisigbüscheln - betrieben. Solche Reisigbüschel wurden noch bis in die 1930 Jahre als Brennstoff gehandelt. Der aus 6 Teilen zusammengesetzte Ofen steht mit seinen vier tatzenartig ausgebildeten Füßen auf einem flachen Steinsockel. Der Ofen weist Zierelemente im klassizistischen Stil auf, die wir beispielsweise auch von den Rückenlehnen der sog. Schinkel-Stühle kennen, nämlich die Lyra flankiert von zwei in Akanthusblättern endenden geflügelten Genien, die Öl in eine Schale gießen. Auf der Vorderseite oben ist die Gießereimarke "SAYNER / HÜTTE" in einem Zierrahmen aufmontiert.

Dosendeckel mit Relief eines liegenden Hirschs

Es handelt sich hierbei vermutlich um den Deckel einer runden Dose. Sie ist aus Messing gegossen und diente ursprünglich als Modell. Später wurde eine Drahtaufhängung am Rand oben angebracht. Die Deckeloberseite zeigt im Relief einen liegenden Hirsch und am Rand entlang eine Palmettenzierleiste. Aufgrund der Ornamentik ist dieses Gussobjekt den Königlich-Preußischen Eisengießereien zuzuordnen. Da ihr einstiger Besitzer Paul Thewald 1921 eine Ausbildung als Former auf der Sayner Hütte begann, stammt das Modell auch aus diesem Zusammenhang.

Sayner Neujahrsplakette 1836, St. Castorkirche Koblenz

Zinnmodell für die Sayner Neujahrsplakette 1836 mit Darstellung der Kastorkirche in Koblenz im Relief, aufgeklebt auf eine Messingplatte gleicher Größe. Anlässlich des Neujahrs 1836 brachte die Sayner Hütte eine Plakette heraus mit dem Motiv der St. Kastorkirche in Koblenz. Anlass war das 1000-jährige Jubiläum der ehemaligen Stiftskirche St. Kastor, die hier in einer Ansicht von Südosten zu sehen ist. Es handelt sich um eine dreischiffige Emporenbasilika mit Querhaus, Chor- und Doppelturmfassade erbaut auf den Fundamenten einer karolingerzeitlichen Kirche. Kaiser Ludwig der Fromme hatte maßgeblich Anteil an der Gründung von Kirche und Stift im Jahre 836. Zur Weihe ließ Erzbischof Hetti von Trier den größeren Teil der Gebeine des Heiligen Kastor aus Karden überführen. Die Stiftskirche diente zeitweise als Grablege der Trierer Erzbischöfe, wie u.a. das Grabmal Kuno´s von Falkenstein bezeugt, wodurch ihr eine besondere Bedeutung zukam. Die Plakette trägt auf ihrer Vorderseite folgende Beschriftung: "SAYNERHUETTE / MDCCCXXXVI / ST. CASTORKIRCHE ZU COBLENZ EINGEWEIHT DCCCXXXVI ZUR TAUSENDIAEHRIGEN JUBELFEIER". Der Entwurf stammt von dem Künstler Georg Osterwald und das Modell von Modelleur Karl Christian Kramer.

Sayner Neujahrsplakette 1832, Kirche Andernach

Zinnmodell für die Sayner Neujahrsplakette 1832 mit Darstellung der Kirche von Andernach am Rhein. Die ursprüngliche Neujahrsplakette wurde anlässlich des Neujahrstages 1832 im Jahre 1831 auf der Sayner Hütte gegossen. Die Plakette zeigt die spätromanische Westfassade der Liebfrauenkirche in Andernach bestehend aus einem Mitteltrakt, flankiert von zwei Türmen mit hohen Rautendächern. Die Fassade gliedert sich in drei Geschosse, die durch profilierte Gesimse voneinander absetzen. Blendarkaden, Rundbogenfriese und Pilaster überziehen die gesamte Fassadenfläche. In der Mitte - oberhalb des Eingangsportals - wurde ein ursprünglich gotisches Maßwerk im Jahre 1894 durch ein Rundfenster mit eingelegtem Achtpass ersetzt. Die Vorderseite ist oben mit "SAYNERHÜTTE MDCCCXXXII" und unten mit "KIRCHE ZU ANDERNACH" beschriftet. Der Entwurf für die Plakette stammt von Georg Osterwald und das Modell von Heinrich Zumpft.

Christus mit Dornenkrone

Medaillon, das Jesus Christus mit Dornenkrone, als Brustbild zeigt. Es handelt sich um ein Modell aus Zinnguss. Auf der Rückseite ist die Zahl "12" eingeritzt. Das Medaillon wurde in der Eisengießerei in Gleiwitz gegossen. Es handelt sich hierbei aber um ein Modell der Sayner Hütte. Der ursprüngliche Besitzer Paul Thewald hatte 1921 auf der Sayner Hütte seine Ausbildung zum Former begonnen.

Briefbeschwerer, römischer Krieger mit Speer "Romulus", Sayner Hütte

Römischer Krieger in kämpfender Bewegung, den Speer in der Rechten, den Schild mit der römischen Wölfin in der Linken. Die rechteckige Plinthe ist umlaufend mit Akanthus-Fries und Perlstab verziert. Der Papierdrücker oder Briefbeschwerer ist im klassizistischen Stil ausgeführt. Nach dem Sayner Modellverzeichnis Nr. 127: "Briefhalter: Romulus". Nach dem Gleiwitzer Preiscourant von 1847 No. 66/67 - 6: "Fechter, kämpfend mit Speer" als Briefbeschwerer". Als Pendant gilt der "Fechter, kämpfend mit Schwert". bzw. nach dem Sayner Modellverzeichnis "Tatius".

Matthiaskapelle von außen, Kobern-Gondorf

Eisengussrelief geschwärzt bzw. lackiert mit Ansicht der Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf (Mosel) von außen. Unterhalb des Reliefs ist in einem rechteckigen Feld folgende Beschriftung zu finden: "DAS AEUSSERE DER TEMPEL=KIRCHE IETZT SANKT MATHIAS ZU COBERN AN DER MOSEL OHNWEIT COBLENZ." Das Modell wurde wahrscheinlich von Wilhelm Samuel Weigelt auf der Sayner Hütte erstellt. Das Relief und Rahmen sind aus einem Guss gefertigt. Auf der Rückseite ist eine Aufhängeöse aus Draht befestigt. Dasselbe Motiv nur verkleinert zeigt auch die Neujahrsplakette der Sayner Hütte für das Neujahr 1845. Ähnlich gestaltet und in derselben Größe existiert ein weiteres Relief, das die Innenansicht der Kapelle zeigt (vgl. F-REM 026). Das Relief stammt aus dem Nachlass des Formers Paul Thewald, der 1921 auf der Sayner Hütte seine Ausbildung begonnen hatte. Das Relief entstand womöglich in der Zeit von Thewalds Tätigkeit auf der Sayner Hütte 1921-1926/27. Vgl. Inventar F-REM 027.

Relief Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf (Mosel), Außenansicht

Relief aus Zinnguss mit Ansicht der Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf (Mosel) von außen. Unterhalb des Reliefs ist in einem rechteckigen Feld folgende Beschriftung zu finden: "DAS AEUSSERE DER TEMPEL=KIRCHE IETZT SANKT MATHIAS ZU COBERN AN DER MOSEL OHNWEIT COBLENZ." Es handelt sich um ein Modell. das ursprüngliche Modell wurde wahrscheinlich von Wilhelm Samuel Weigelt auf der Sayner Hütte erstellt. Das Relief und Rahmen sind aus einem Guss gefertigt. Dasselbe Motiv nur verkleinert zeigt auch die Neujahrsplakette der Sayner Hütte für das Neujahr 1845. Ähnlich gestaltet und in derselben Größe existiert ein weiteres Relief, das die Innenansicht der Kapelle zeigt (vgl. F-REM 026). Das Modell stammt aus dem Nachlass des Formers Paul Thewald, der 1921 auf der Sayner Hütte seine Ausbildung begonnen hatte. Vermutlich wurde für die Herstellung des Eisenguss Inv.-Nr. 9.060 diese Modell verwendet. Das Modell entstand womöglich in der Zeit von Thewalds Tätigkeit auf der Sayner Hütte 1921-1926/27, es könnte aber auch älter sein. Vgl. auch Inventar F-REM 027.

Anstecknadel Sayner Mücke im Etui

Anstecknadel "Sayner Mücke" mit Stahlnadel, darauf montiert eine gusseiserne Fliege geschwärzt mit 6 Drahtbeinchen. Diese Sayner Mücke ist verpackt in einer kleinen Schachtel, die auf der Innenseite des Deckels einen Papieraufkleber mit folgender Aufschrift zeigt: "EISEN - KUNSTGUSS / DER SAYNER HÜTTE" und mittig die drei überlappende Ringe mit dem Schriftzug "KRUPP". Die „Sayner Mücke“ - eine gusseiserne Stubenfliege in Originalgröße - wurde im 19. Jahrhundert auf der Sayner Hütte hergestellt und seit den 1950er Jahren in der Concordiahütte in Bendorf-Mülhofen nachgegossen. Sie gilt als kleinstes Eisenkunstguss-Objekt der Sayner Hütte. Im September 1950 richtete der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bendorf-Sayn-Mülhofen im Sayner Schlosspark das 1. Mückenfest aus. Dabei galt die Sayner Eisenkunstguss-Mücke als Festabzeichen: „... Vor (dem) Hintergrund einer mehr als drei Jahrhunderte zurückreichenden Erfahrung entwickelte der Bendorfer Kunstguß sein schwierigstes und künstlerisches Erzeugnis, die Mücke. … Dabei ist der Guß dieses winzigen Stückchens Eisen nicht einmal das schwierigste dabei. Schwieriger sind die Mückenbeine. Sie müssen einzeln aus dünnem Draht in den Formsand gestellt und später mit der Pinzette gebogen und gerichtet werden. Dabei hat sich schon manche kunstvoll erstellte Mücke ein Bein gebrochen. Dieser Kunstguß, den man in verschiedenen Museen als seltenes und auserlesenes Stück aufbewahrt, wird nun vom 2. bis 4. September 1950 als Anstecknadel zum ersten Male einem großen Volksfest am Fuße der Burg zu Sayn den Namen geben ...“ (Georg Schneider, „Mückenfest“, Festschrift 1950). Die Festabzeichen für das Mückenfest wurden 1950 und in der Folge in der Kunstgießerei der Concordiahütte hergestellt. Vgl. Inventar 4.472

Sayner Neujahrsplakette 1821, Ansicht der Sayner Hütte

Gusseiserne Sayner Neujahrsplakette für das Neujahr 1821 in der Sayner Hütte produziert. Dargestellt im Relief ist eine Ansicht der Sayner Hütte von 1820. Die Oberfläche ist unbehandelt. Auf der Vorderseite ist oberhalb der Hüttenansicht ein geschwungenes Band mit der Aufschrift "SAYNER 1821 HÜTTE" zu erkennen.

Sayner Neujahrsplakette 1821, Hüttenwerk Sayn

Eisengussrelief geschwärzt im Querformat, das als Motiv eine Ansicht der Sayner Hütte von 1820 zeigt. Es handelt sich um einen Nachguss der Firma Buderus Guss (Hirzenhain).

Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Innenraum 1914

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1914 zeigt einen Innenraum im Krupp'schen Erholungsheim in Sayn, welches während des Ersten und Zweiten Weltkrieges als Lazarett diente. Das aus Bruchstein errichtete Gebäude ließ Ferdinand Baron Bleul im Jahre 1839 als Maschinenfabrik und Gusswarenhandlung erbauen. Im Jahr 1872 verkaufte Ferdinand Bleul sein Unternehmen an die Firma Krupp, die zu dieser Zeit bereits Eigentümer der Sayner Hütte war. Anlässlich der Geburt ihres Sohnes Alfried stifteten Bertha und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach den Angestellten der Krupp'schen Werke ein Erholungshaus in Sayn. Zu diesem Zweck wurden die Vordergebäude der ehemaligen von Bleul'schen Maschinenfabrik umgebaut und mit einer Terrasse versehen, die restlichen Fabrikgebäude wurden abgerissen und an deren Stelle eine Parkanlage angelegt. Bevor der Umbau begann musste ein Umzug der Maschinen in die neue, als Krupp'sche Halle bezeichnete Backsteinhalle auf dem Gelände der Sayner Hütte durchgeführt werden. Das Krupp'sche Erholungsheim für Werksbeamte wurde am 21. Mai 1909 eröffnet. Auf der linken Seite befand sich die Verkaufsstelle der Konsumanstalt, rechts wurde ein großer Speisesaal eingerichtet. 42 Einzelzimmer standen Erholungssuchenden zur Verfügung, dazu mehrere Aufenthaltsräume, ein Musikzimmer und die große Gartenanlage mit Wasserbecken, Springbrunnen und wasserspeiendem Eisbär. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges diente das Gebäude als Lazarett. 1952 verkaufte Krupp die Anlage an die Stadt Bendorf. Im Eingangsbereich des Gebäudes sieht man in dem Oberlicht über der Tür immer noch das Markenzeichen der Firma Krupp, die "Drei Ringe".

[Stand der Information: ]