Durch einen Zettel auf der Rückseite des Bildes wissen wir, dass es sich bei der Dargestellten um Elisabeth Sonnier aus Saarburg handelt. Sie lebte von 1744 bis 1790, war mit dem Saarburger "Rathsverwandten und Zunftherren" Peter Joseph Lehnen verheiratet und hatte vier Kinder. Auf dem Porträt ist sie zeittypisch und ihrem gesellschaftlichen Stand entsprechend aufwendig gekleidet und frisiert. An den Ärmeln des rötlichen Kleides sieht man Manschetten aus Spitze. Das Schultertuch, genannt Fichu, und die Dormeuse-Haube sind ebenfalls aus Spitze, die zu Rüschen gearbeitet wurde. Die Haube betont die toupierte, gepuderte Hochfrisur, wie sie in der Zeit des Rokoko (ca. 1720–1790) in Mode war. Dormeuse-Hauben wurden ursprünglich zum Schlafen getragen. Erst seit etwa 1775 verwendete man sie auch als elegante Morgenhaube, die in Deutschland bis ins erste Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, und auch später noch von älteren Damen im Haus getragen wurde.