Das Flugblatt berichtet von der Zerstörung der Stadt Speyer im Jahr 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges. Wie zahlreiche andere Städte im deutschen Südwesten, insbesondere aber in der Pfalz, wurde Speyer von französischen Truppen gezielt niedergebrannt. Die systematische Zerstörung von Städten und Befestigungen unter der Devise "Brulez le Palatinat!" (Brennt die Pfalz nieder!) sollte eine Zone wüsten Landes hinterlassen, um dem Feind jegliche Basis für Gegenangriffe zu nehmen und die Verteidigung Frankreichs zu erleichtern. In Speyer mussten die Einwohner selbst dabei helfen, die Stadtmauern abzutragen. General Duras (1625-1704), der Oberbefehlshaber der französischen Ober- und Mittelrheinarmee, gab dann am 23. Mai den Befehl zur Räumung der Stadt. Nachdem Brunnen zerstört und Stroh in wichtigen Gebäuden verteilt worden war, wurde die Stadt am 31. Mai 1689 schließlich in Brand gesteckt. Fast 800 Häuser wurden zerstört. Und obwohl der Dom eigentlich verschont werden sollte, fing auch er Feuer, was den Einsturz des Westwerks zur Folge hatte. Die beiden Ansichten Speyers vor und während des Brandes sollen die Schrecklichkeit des Geschehens noch einmal verstärken. [Johanna Kätzel]