Im Jahr 1901 wurde die junge Augusta Johanna Wieners von einem Fotografen in ihrer Heimatstadt Bochum porträtiert. Sowohl Kleidung als auch Pose und Inszenierung imitieren ein damals sehr bekanntes Porträt der Königin Luise von Preußen. Es wurde 1879 von Gustav Richter gemalt und befindet sich heute im Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Das Porträt wurde zudem von der Königlichen Porzellanmanufaktur als Porzellanbild verbreitet. Wie die Königin ist auch Augusta in weiß gekleidet und schwebt engelsgleich eine Treppe herab. Das Foto wurde anschließend überzeichnet, aquarelliert und mit Weißhöhungen bearbeitet, wahrscheinlich, um die Ähnlichkeit mit dem Porträt der Königin noch zu betonen. Anfang des 20. Jahrhunderts konnte sich nicht jeder eine Fotografie leisten. Dennoch war ein Foto sehr viel günstiger als ein gemaltes Bildnis. Zwei Jahre, nachdem das Foto entstand, heiratete Augusta den Trierer Druckereibesitzer Heinrich Dackweiler. Es könnte sich also um ein Verlobungsfoto handeln.