Kann man mehr malen, als das Auge sieht? Kann man auch Eindrücke anderer Sinne in der Malerei sichtbar machen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich die abstrakte Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch der Trierer Maler Reinhard Hess war ein Anhänger solcher Ideen. Seit seinem Studium an der Trierer Werkkunstschule in den 1920er-Jahren ging er der Abstraktion in unterschiedlicher Weise nach. In diesem späten Werk sind noch Ansätze von Figuren zu erkennen. Die Proportionen greifen männliche und weibliche Körperformen auf. Die Farbe Rosa erinnert an nackte Haut. Durch die Verzerrungen wirkt es jedoch, als ob verschiedene Stadien von Bewegung in einem Bild festgehalten werden. Ein Ansatz, der an den Kubismus erinnert, eine der ersten abstrakten Kunstrichtungen vor mehr als 100 Jahren.