Albert Fürst zählt zu den frühesten Vertretern des Informel in Deutschland. Diese Kunstrichtung gilt als prägend für die Nachkriegszeit in Europa. Damals musste die Malerei sich neu erfinden. Durch den Krieg waren Entwicklungslinien abgebrochen, Gruppen und Vereinigungen auseinandergegangen, Biografien zerstört. Klassische Bildmotive waren von der Propaganda der Nationalsozialisten überlagert und untragbar geworden. Die Art und Weise, wie die Künstlerinnen und Künstler des Informel die Farbe durch Schmieren, Spritzen oder Schleudern auf den Bildträger brachten, entsprach daher ihrem inneren Zustand. Diese universale Sprache wurde in Europa ebenso verstanden wie in den USA. Bei der documenta II 1959 in Kassel, die sich explizit der Kunst nach 1945 widmete, zeigte sich, wie US-amerikanische und europäische Künstler in ähnlichen Ansätzen ihre Traumata verarbeiteten.