Purrmanns Stillleben zeigt deutlich den Einfluss, den das Werk von Henri Matisse auf den Maler ausübte. Die Umsetzung realer Motive in Farbwerte war das große Thema seines Schaffens. Das Bild suggeriert keine räumliche Tiefe, die Komposition der farbigen Flächen führt zu einer teppichartigen Struktur. Die Bildelemente auf dem Tisch werden in der gleichen Weise malerisch behandelt wie das bunte Tuch, das den Tisch bedeckt. Durch das Nebeneinander von Farbabstufungen ohne Kontrastwirkung entstehen Farbklänge. Sie sind Ausdruck der Empfindung des Malers. Die Flächigkeit der Bildwirkung wird unterstützt, indem auch der den Tisch umgebende Raum nur angedeutet ist; keine Tür, kein Fenster erlaubt den Ausblick. Die Malweise ist typisch für die Entstehungszeit: Der Maler trug die Farbe sehr dünn auf, so dass die Leinwandstruktur darunter sichtbar bleibt. Dieses über die Bildfläche gelegte Raster verstärkt die flächige,
ornamentale Wirkung des Gemäldes.