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Marche du Dom Quichotte moderne

Historisches Museum der Pfalz - Speyer Oberrheinsammlung HMP Speyer Grafische Sammlung [HM_0_04482]
Marche du Dom Quichotte moderne (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Konstantin Weber, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Beschreibung

Am 14. Juli 1789 erstürmen die Sansculotten die Bastille. Das Ereignis markiert den Auftakt der Französischen Revolution. Der Hochadel sucht in der Emigration Zuflucht, daneben verlassen aber auch viele Angehörige des Zweiten und Dritten Standes - Priester und Bürger - ihre Heimat. Zugleich formieren sich Kräfte der Gegenrevolution und die konterrevolutionären Adligen stellen mit finanzieller Unterstützung Großbritanniens eine Armee der Emigranten auf. Die Gefahr einer Gegenrevolution, ausgehend von den Emigranten, wird von der Republik nicht ernst genommen. Eine Karikatur aus dem Jahr 1791 zeigt die Köpfe der militärischen Gegenbewegung als große "Don Quichotterie" auf dem Marsch gegen das revolutionäre Frankreich. Bezugnahmen auf Cervantes komischen Helden für satirische Darstellungen hatten Tradition, wie etwa eine Verssatire von 1744 über die französische Armee in Böhmen während des Österreichischen Erbfolgekrieges zeigt (s. Literaturhinweis). Ausgangspunkt der Bewegung ist das Bischöfliche Palais in Worms, das dem Prinzen Louis-Joseph de Condé von Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Mainz zur Verfügung gestellt worden war. Die Grafik zeigt den Moment, als das Scheitern der Flucht des Königs bekannt wird. Vor der uneinnehmbaren Festung Landau steht die Windmühle des Ancien Régimes, mit dem Kopf des Königs auf der Spitze und dekoriert mit den Wappen französischer Adliger. Anführer der Truppe ist der Prinz von Condé als verträumter "Dom (sic!) Quichotte". Sein "Sancho Pansa" ist André Bonfiface Vicomte de Mirabeau, der Bruder des Mitglieds der Nationalversammlung, der wegen seiner Leibesfülle auch das "Fässchen" genannt wird. Auch der Bischof von Speyer, Limburg-Styrum, ist bei der merkwürdigen Truppe dabei. Er benutzt einen Pfau als Reittier. Sein riesiger Bauch und die überlange Nase in Form eines Penis geben ihn der Lächerlichkeit preis.
Die Karikatur ist einer ganzen Serie von ähnlich gestalteten Revolutionskarikaturen zuzuordnen, von denen sich noch drei weitere im Bestand des HMP finden (HM_0_02822, HM_0_02823, HM_0_02824). [Wolfgang Leitmeyer, Johanna Kätzel]

Material/Technik

Radierung, koloriert

Maße

386 x 530 mm

Literatur

  • Anonym (1744): Der französische Dom Quichotte in Böhmen. Fontainebleau
  • Kurth, Lieselotte E. und Jantz, Harold (Hrsg.) (1972): Wilhelm Ehrenfried Neugebauer: Der Teutsche Don Quichotte oder Die Begebenheiten des Marggraf von Bellamonte. Komisch und satyrisch beschrieben. Mit einem Anhang der Fabeln und Totengespräche. Berlin, New York
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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