Als vera effigies, vera icon oder Heiliges Antlitz werden Darstellungen des Gesichts Christi bezeichnet, die angeblich zu seinen Lebzeiten und ohne menschliches Zutun entstanden. Eines dieser wahren Gesichter ist das Schweißtuch der hl. Veronika, mit dem sich Christus auf dem Weg zur Kreuzigung das Gesicht abgewischt haben soll. Aus den Blut- und Schweißspuren entstand ein Abdruck seines Gesichts. Ein zweites wahres Bild Christi ist das Christusbild von Edessa: Auf Bitten des erkrankten Fürsten Abgar sandte ihm Christus ein Tuch, auf dem sich ein Abdruck seines Gesichtes befand. Der kranke Fürst wurde laut Legende durch die Berührung des Stoffes geheilt. Dieses Tuch gelangte als Reliquie im 13. Jahrhundert nach Rom, wo es bis 1870 in der Kirche San Silvestro in Capite aufbewahrt wurde. Heute befindet es sich in der Sakristei des Petersdoms. Laut der Inschrift auf dem Rahmen diente dem unbekannten Maler das vera effigies in San Silvestro als Vorbild für dieses Gemälde.