Die Heilige Paula war Zeitgenossin und zeitweise Begleiterin des Kirchenvaters Hieronymus. Sie ist als Nonne dargestellt und mit einem bodenlangen faltenreichen Gewand sowie mit Schleier und Haube gekleidet. In der rechten Hand hält sie vor ihrer Brust nicht ganz einfach zu identifizierende Werkzeuge, die aber wohl zur Selbstgeißelung dienen. Bei der Figur handelt es sich um ein Gipsmodell, das von Gottfried Renn geschaffen wurde. Der aus Österreich stammende Bildhauer kam Mitte des 19. Jahrhunderts nach Speyer, um an der Neuausstattung des Domes mitzuwirken. Er blieb hier bis zu seinem Tod und schuf auch Skulpturen für viele andere Kirchen in der Region. Auch in Frankreich sind Arbeiten von ihm zu finden, z.B. in der Kathedrale von Metz oder an der St. Georgskirche im elsässischen Hagenau. Die vorliegende Figur diente als Modell für eine in Stein ausgearbeitete Skulptur an der Chapelle Toussaint in Straßburg. [Johanna Kätzel]