Die Aquatinta-Radierung zeigt einen Blick über den Zürichsee hinweg auf die Stadt Zürich. Sie ist Teil einer Serie, die etwa 1817 entstand und unter dem Titel "Die 22 Hauptorte der Schweiz" im Oktavformat herausgegeben wurde. Die Aquatinten wurden von Johann Jakob Meyer angefertigt, einem aus Zürich stammenden Maler, Zeichner und Kupferstecher, der sich häufig auch der malerischen Druckgrafiktechnik der Aquatinta bediente. Die Vorlagen stammen laut Signatur von "F. A. Schmid". Unter Vorbehalt wird dieser teilweise mit dem aus Schwyz stammenden Maler und Zeichner David Alois Schmid gleichgesetzt. Beide Künstler sind den so genannten Schweizer Kleinmeistern zuzurechnen, die etwa von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jh. tätig waren. Sie waren vor allem für romantisierende, pittoreske Landschaftsschilderungen bekannt, die meistens als Druckgrafiken in handlichen Formaten vertrieben wurden, um den im Zuge des aufkommenden Alpentourismus steigenden Bedarf an bildlichen Reiseandenken zu decken. [Johanna Kätzel]