Weinlese in einem Weinberg unterhalb der Wachtenburg bei Wachenheim in der Pfalz. Die Burg am so genannten „Schloßberg“ direkt oberhalb von Wachenheim an der Weinstraße gilt als das Wahrzeichen des Ortes. Einige Frauen und Männer schneiden die Trauben In der herbstlichen Nachmittagssonne, während ein Logelträger auf seinen Einsatz wartet. Skizzenhaft, pastos und ungemischt aufgetragene Farben mit dominierendem Anteil von Grün- und Gelbtönen. Der Malgestus ist durchweg erkennbar.
Bezeichnet unten rechts: °W. Weber 30° Weber war der Sohn eines Ludwigshafener Dekorationsmalers und sollte ursprünglich ebenfalls diesen Beruf ergreifen. Nach kurzem Besuch der Städtischen Schule für Graphisches Gewerbe in München (1911) und der Staatlichen Kunstgewerbeschule München (1912) nahm er jedoch 1913 das Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München auf. Dort waren Gabriel von Hackl, Hermann Groeber und Carl von Marr seine Lehrer. Diese Ausbildung wurde 1915 durch Webers Kriegseinsatz unterbrochen. Seit den 1920er Jahren verbrachte Weber den Sommer und Herbst in der Regel am Chiemsee, wo viele Landschaftsbilder entstanden. Ähnlich wie Julius Exter, Eugen Croissant und andere Pfälzer Künstler gehört auch Weber in die Rubrik der sogenannten Chiemseemaler. Durch Reisen nach Frankreich, Spanien und Nordafrika erschloss er sich darüber hinaus zahlreiche weitere Motive. Nicht zuletzt war er ein getreuer Schilderer seiner Pfälzischen Heimat.