Der Kupferstich zeigt einen Plan der befestigten Stadt und der Zitadelle von Straßburg mitsamt Umgebung bis zum Rhein (die Karte ist gesüdet, also von Süden nach Norden ausgerichtet). Eingezeichnet ist auch die Rheinschanze und die Festung Kehl, die ebenso wie die Straßburger Zitadelle in den 1680er Jahren nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban gebaut wurde. Die Befestigungen sollten die Rheingrenze und die französische Kontrolle über das Elsass absichern. Eine Legende auf einem entrollten Bogen Papier erläutert die mit Nummern versehenen Gebäude, Türme und Tore des Planes. Ergänzt wird der Plan zudem durch eine Schnittdarstellung der Zitadelle. Auf dem Blatt oben rechts ist, umrahmt von einem Kranz aus Palmzweigen, eine Fernansicht der Stadt Straßburg eingefügt, die in dramatischer Zentralperspektive die Zitadelle im Vordergrund hervorhebt.
Der Kupferstich nach einer Zeichnung von P. Pölmann stammt im Original vom Augsburger Kupferstecher und Verleger Johann Ulrich Krauß (1655-1719) und wurde 1682 bei Johann Georg Walther in Frankfurt verlegt. Zu dem Zeitpunkt waren die Vaubanschen Verteidigungsanlagen noch im Bau, aber laut den Angaben auf dem Kupferstich bereits im August desselben Jahres bereits "mehrentheils verfertiget". Das vorliegende Blatt weicht in kleinen Details vom Original ab und die Verfasserangaben fehlen. [Johanna Kätzel]