Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurden zahlreiche Städte im deutschen Südwesten, insbesondere aber in der Pfalz durch die französischen Truppen planvoll niedergebrannt und Befestigungen abgetragen oder gesprengt. Die systematische Zerstörung fand unter der Devise "Brulez le Palatinat!" (Brennt die Pfalz nieder!) statt, die mal Ludwig XIV. selbst, mal seinem Kriegsminister Louvois zugeschrieben wird. Ziel war die Schaffung einer Zone wüsten Landes, um dem Feind jegliche Basis für Gegenangriffe zu nehmen und die Verteidigung Frankreichs zu erleichtern. Die grausamen Verheerungen lösten international Empörung aus, was noch durch die vielzähligen Drucke und Flugblätter verstärkt wurde, die damals verbreitet wurden. Einige Ereignisse erfuhren dabei eine besondere mediale Aufmerksamkeit: so etwa das gleichzeitige in Brandsetzen der drei Städte Speyer, Worms und Oppenheim am 31. Mai 1689 (Pfingstdienstag) auf Befehl des Generals Duras. Eine schon fast apokalyptische Anmutung hat der Stich des in Worms tätigen Peter Hamman, der die über den drei Städten dramatisch zum Himmel aufsteigenden Rauchsäulen schildert, die man laut seines Berichtes noch aus weiter Ferne sah. [Johanna Kätzel]