Porträt der Künstlerin Angelika Kaufmann nach einem Gemälde von Sir Joshua Reynolds. Die Miniatur wurde von einem unbekannten Künstler nach einem der vielen Stiche, die sowohl seitenrichtig als auch seitenverkehrt, mal mehr mal weniger gelungen, von dem Reynolds'schen Porträt verfügbar waren, ausgeführt. Als direkte Vorlage bietet sich beispielsweise ein Porträtstich von Ernest Morace (*1766 in Stuttgart) an. Morace übersetzte das anmutige und sehr jugendliche Porträt der Künstlerin mit der aufwändigen Turmfrisur und dem auffälligen goldenen Kamm mit Perlenzier, bereits in eine recht biedere und seitenverkehrte Darstellung. Diese wurde auf dem Medaillon aus späterer Zeit mehr oder weniger gelungen übernommen. Da keine Farbinformationen verfügbar waren, hat der Künstler die exaltierte Hochfrisur der Künstlerin mit den dunkelblonden Locken als gepuderte Perücke interpretiert. Insgesamt blieb durch das magere Talent der Künstler und die mehrmalige Übersetzung wenig Substanz der ursprünglichen Arbeit übrig (siehe https://www.wikigallery.org/wiki/painting_281641/Sir-Joshua-Reynolds/Portrait-of-Angelica-Kauffmann). Fassung wahrscheinlich sekundär.
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