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Stadtmuseum Simeonstift Trier Gemälde Tell me more - Genre [III 0061] Archiv 2023-10-05 23:58:24 Vergleich

Bauern beim Kartenspiel (Raufende Bauern)

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6Inventarnummer: III 00616Inventarnummer: III 0061
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8Beschreibung8Beschreibung
9Ein Kartenspiel wurde unterbrochen. Zwei raufende Bauern liegen auf dem Boden, zwei Frauen versuchen, die Streitenden zu trennen, wobei sie selbst drastische Mittel anwenden. Zwei Kinder suchen verschreckt das Weite. Die 9Im Mittelpunkt des Gemäldes steht ein unterbrochenes Kartenspiel. Die zwei raufenden Bauern, von denen der gelb gekleidete bereits die Oberhand gewonnen hat, sind jedoch nur ein Motiv des Gemäldes. Denn zwei Frauen versuchen, die Streitenden zu trennen, wobei sie selbst drastische Mittel anwenden. Zwei Kinder sind durch die Auseinandersetzung so verschreckt, dass sie das Weite suchen bzw. sich verzweifelt die Haare raufen. Die Stühle sind umgestürzt, Spielkarten, Krug, Gläser und Besteck sowie Brot und Wurst sind wild verstreut. Der leere Krug steht für die Trunkenheit der Bauern als Grund für ihre Streitlust. Januarius Zick hat sein Thema der niederländischen Genremalerei der Rembrandt-Zeit entnommen. Seit 1755 malte er Wirtshausszenen wie diese. Das Gemälde ist in den 1760er Jahren entstanden und trägt rechts unten eine Signatur. Es zeigt die feine Malweise der Zeit, die eine sehr glatte Maloberfläche erzeugt. Diese steigert die Farbwirkung, denn das Gemälde wird durch starke lokalfarbige Akzente und Kontraste zum Leuchten gebracht.
10Stühle sind umgestürzt, Spielkarten, Münzen, Krug, Gläser und Besteck sowie Brot und Wurst sind wild verstreut. 10Der Künstler verfolgte jedoch mit seinem Gemälde kein moralisches Ziel, wie es bei den niederländischen Vorbildern üblich war, sondern er fesselt den Betrachter mit bewegter Körpersprache und Mimik der Bildfiguren sowie zahlreichen dekorativen Details. Die Anordnung um eine Hauptfigur, die als Rückenfigur angelegt ist, war ein typisches Merkmal der Raufszenen von Januarius Zick. Ein besonders hübsches Begleitmotiv ist der kleine weiße Hund im Vordergrund. Er scheint die Raufenden anzubellen, ein Motiv, das in Rembrandts Nachtwache bereits vorkommt. So ergänzt er die Geräuschkulisse des Bildes, die sich der Betrachter anhand der geöffneten Münder der Streitenden vorstellen kann. Nicht einmal das Taubenhaus bleibt von der Auseinandersetzung unberührt. Es steht schräg und findet eine Stütze nur noch in dem blattlosen Baum.
11Der leere Krug steht für die Trunkenheit der Bauern als Grund für ihre Streitlust. Januarius Zick hat sein Thema der niederländischen Genremalerei der Rembrandt-Zeit entnommen. Der Künstler verfolgte jedoch mit seinem Gemälde 11
12kein moralisches Ziel, wie es bei den niederländischen Vorbildern üblich war, sondern er fesselt den Betrachter mit bewegter Körpersprache und Mimik der Bildfiguren sowie zahlreichen dekorativen Details und vor allem mit einer lebhaften 12Januarius Zicks raufende Bauern sind nicht mehr belehrend gemeint wie noch seine niederländischen Vorbilder, sondern dienten vielmehr dem ästhetischen Kunstgenuss und der Freude des Betrachters. Doch stehen die bäuerlich-vitalen Gestalten Zicks dem niederländischen Realismus immer noch weit näher als den höfischen Arkadienszenen seiner französischen Zeitgenossen.
13Geräuschkulisse des Bildes. Die Darstellung diente wohl hauptsächlich dem ästhetischen Kunstgenuss und der Freude des Betrachters.13
14Dem heutigen Betrachter liefern die Genrebilder wichtige Erkenntnisse über das Alltagsleben zur Zeit ihrer Entstehung, so unter anderem über Kleidung, Rituale, Tischkultur und Trinksitten.
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15Material/Technik16Material/Technik
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45Stand der Information: 2023-10-05 23:58:2446Stand der Information: 2023-08-31 17:01:01
46[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)47[CC BY-NC-SA @ Stadtmuseum Simeonstift Trier](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stadtmuseum Simeonstift Trier

Objekt aus: Stadtmuseum Simeonstift Trier

Das Museum ist ein stadtgeschichtliches Museum mit Sammlungsschwerpunkten auf Zeugnissen der Trierer Stadtgeschichte sowie auf Kunst und Kultur der...

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