Chikako Kato hat eine ungewöhnliche Malweise. Für ihre kleinteiligen Kompositionen verwendet sie Einhaarpinsel. Diese gewissenhafte, millimetergenaue und zeitaufwendige Technik passt zu den Motiven ihrer Bilder, die an Mikroorganismen oder winzige Elekroktonikteilchen erinnern. Die Künstlerin formiert sie zu größeren Gebilden, mal chaotisch angehäuft, mal akribisch aufgereiht. Als Betrachter blickt man auf den kleinen, unbekannten Kosmos wie ein Forscher durch ein Mikroskop und versucht, dessen Gesetzmäßigkeiten zu verstehen.
An den verborgenen Strukturen hinter der sichtbaren Welt waren Künstlerinnen und Künstler bereits vor mehr als 100 Jahren interessiert. Bakterien und Zellen dienten manchen Vertretern abstrakter Malerei damals als Inspiration für ihre Bilder. Im 21. Jahrhundert sind es Gene, Viren, Computertechnik und Kommunikationsmodelle, die Chikako Kato als Vorbild dienen.
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