Der Trierer Maler Fritz Reuter gehörte zum konservativen Flügel der Düsseldorfer Akademie. Er konzentrierte sich ausschließlich auf eine gegenständliche Malweise, die vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus dem offiziellen Kunstgeschmack entsprach. So malte er in den 1940er-Jahren Stadtansichten und Ansichten der Baudenkmäler detailgetreu in gedämpften Gelb-Ockertönen. Seine Porträts waren konventionell repräsentativ und auch seine Stillleben richteten sich an konservative Käuferschichten. Ausnahmen bilden seine skizzenhaften Stadtansichten wie das Ölgemälde des brennenden Doms nach den Bombenangriffen 1944 in Trier, das in der Dauerausstellung des Stadtmuseums zu sehen ist. Das Gemälde ist infolge des direkten Erlebens des Ereignisses entstanden und hebt sich somit von den detailgetreuen Kompositionen der Stadtansichten Reuters ab, die meist nach Fotografien im Atelier entstanden. Das ausgestellte Stillleben mit Rosen und Klarinette auf einer Tischplatte entspricht in Komposition und Farbgebung den eher traditionellen Arbeiten Reuters.
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