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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Archäologische Abteilung Funde der Römischen Epoche Nationalsozialismus Schriftgut - Briefe [2022/0061/051/065]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202308/03140415012.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Museologische Darstellung der Brunholdisstuhl-Anlage, 7.2.1938

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Beschreibung

In seinem Brief an den Präsidenten des pfälzischen Kreistages, Richard Imbt, erbittet Ernst Prügel einen finanziellen Beitrag zur " Museologische Darstellung der Brunholdisstuhl-Anlage". Er betont dabei das persönliche Interesse des Reichsführers SS Himmler an den Arbeiten zur "Erkenntnis der germanischen Glaubensvorstellungen" und dessen bevorstehenden Besuch.

Material/Technik

Papier / geschöpft, maschinenbeschrieben

Maße

Höhe: 29,5 cm, Breite: 21,0 cm

Abschrift

Original: Deutsch

Museum Bad Dürkheim Bad Dürkheim, 7.II.38 An den Präsidenten des Pfälzischen Kreistages Herrn Oberbürgermeister R. Imbt, Neustadt a. d. Weinstr. Betr.: Museologische Darstellung der Brunholdisstuhl-Anlage. Bekanntlich werden die Ausgrabungen am Brunholdisstuhl, der auf deutschem Boten für die Erkenntnis der germanischen Glaubens- vorstellungen weitaus wichtigsten Anlage, und in der Heidenmauer künftighin ausschliesslich von der Reichsführung SS durchgeführt werden. Die auf mehrere Jahre geplanten Arbeiten sind seit Novem- ber im Gange. Sämtliche bisherigen Funde, deren Bearbeitung sich die Reichsführung vorbehalten hat, werden im Heimatmuseum Bad Dürk- heim verwahrt, entsprechend der Auffassung des Reichsführers, dass vorgeschichtliche Funde möglichst nahe dem Fundort verbleiben sol- len. Bis Anfang März ist nun der Besuch des Reichsführers SS zu erwarten. Aus diesem Anlass hat der Beauftragte desselben, Herr Professor Langsdorf, erklärt, die bisherige museologische Darstellung der Anlage und der Funde entspreche in keiner Weise seinen Anforderungen und er empfehle dringend, die Räume würdig herzurichten und die Funde in neuer Bearbeitung aufzustellen. Dem Unterzeichneten Leiter des Museums wurde als Angehörigen der Schutz- staffel die Durchführung der Arbeiten zur Auflage gemacht. Die Neugestaltung wurde auf diesen Befehl hin sofort in Angriff genom- men und wird bis zum Besuch des Reichsführers beendet sein. Aller- dings ist die Finanzierung der Arbeiten noch keineswegs sicherge- stellt. Wenn auch alle Arbeiten nach Möglichkeit ehrenamtlich durch- geführt werden, so belaufen sich doch die Material- und Handwerker- kosten auf insgesamt über 900.-RM. (Einziehen von 3 Wänden, Bespan- nung mit Ausstellungsstoff, Installation mit el. Licht, Einrahmen von über 40 Gipsabgüssen, beleuchtbare Koje für Modell, photogr. Vergrösserungen, weitere Abgüsse, Ausstellungsschrank für neue Funde usw.). Nachdem weder der hiesige Altertumsverein noch die Stadt Bad Dürkheim, die ihren Zuschuss sehr wesentlich diesjahr überschrit- ten hat, weitere Mittel zur Verfügung haben-das Museum wurde im vergangenen Jahr in vielen Stücken neugestaltet - ,und der Verband der Altertumsvereine einen Betrag von 320.-RM zur Verfügung stel- len konnte, bitte ich nunmehr Sie, Herr Kreistagspräsident, um eine Sonderzuweisung aus Mitteln des Kreises zu dem genannten Zweck. Es ist bzw. war wohl nicht möglich, sich den Wünschen der Beauftragten des Reichsführers SS zu verschliessen, vielmehr muss- te ich darin einen dienstlichen Befehl erblicken. Auch geht es nicht an, gerade in dieser Sache Privatleute auf Gnade und Ungnade anzugehen. Ich habe Auftrag, bei nächster Gelegenheit über den Stand der Arbeiten zu berichten und bitte gehorsamst um baldige und wohlwollende Behandlung des vorliegenden Gesuches. Heil H
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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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