Franz von Sickingen (1481–1523) ist auch als der Letzte Ritter bekannt. Er befand sich ab 1515 in ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Fürsten, die er als Unterdrücker des Volkes ansah. Sein Plan, ein eigenes Fürstentum zu gründen, führten ihn und sein Söldnerheer 1522 nach Trier. Er wollte die Stadt erobern und Kurfürst von Trier werden. Die Stadt leistete jedoch Widerstand, sodass Franz von Sickingen am 14. September 1522 abzog. Ein unbekannter Maler stellte Franz von Sickingen mehr als 80 nach dessen Tod im Profil dar. Wie die Rüstung verweist die Art der Darstellung auf das Mittelalter: Im 17. Jahrhundert war es längst üblich, Gesichter im Viertel oder Dreiviertelprofil darzustellen. Durch eine leichte Kopfdrehung ergibt sich ein Spiel von Licht und Schatten auf dem Gesicht. Dadurch wirkt der oder die Dargestellte lebendiger. Etwa ab Ende des 15. Jahrhunderts wurden Profilbildnisse immer seltener dargestellt.