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Stollen (Minenkrieg)

Die Taktik des Minenkriegs wurde zuletzt während des Ersten Weltkrieges vor allem an der Westfront und Alpenfront angewendet.
An der Alpenfront wurden ganze Berggipfel (mitsamt der jeweiligen Besatzung) weggesprengt. Das bekannte Beispiel für diese Kriegsform war der österreichisch – italienische Kampf um den Col di Lana. Die verschiedenen Arten des Minenkrieges können heute noch am kleinen Lagazuoi besichtigt werden. Dort wurden kilometerlange Gänge gegraben und teilweise gesprengt. Einen gefährlichen Fund machten im Jahre 1917 an der Isonzofront ÖU-Mineure: Sie fanden beim Tunnelbau eine komplett zündbereite Mine der Italiener. Noch bevor diese gezündet werden konnte, machten die ÖU-Truppen sie unschädlich und räumten die Minenkammer leer. Der „geklaute“ Sprengstoff fand dann bei einer Gegensprengung seine Verwendung. An der Westfront wurden z. T. ganze Dörfer (zum Beispiel Vauquois in den Argonnen) zerstört. Die Somme-Schlacht begann am 1. Juli 1916 mit der Explosion von 26,8 Tonnen Ammonal-Sprengstoff, die man unterhalb der deutschen Stellungen platziert hatte (Lochnagar-Krater). Der Knall war selbst in London noch zu hören, Erde und Trümmer wurden bis zu 1200 Meter in die Luft geschleudert.[2]

Im Kampf um Höhe 60 (Westfront) (21. Mai bis 7. Juni 1917 um Ypern) wurden insgesamt 19 Minen mit durchschnittlich 21 t Ammonal-Sprengstoff gezündet. Dies tötete etwa 10.000 deutsche Soldaten auf einen Schlag. Mitunter kam es vor, dass man auf beiden Seiten gleichzeitig versuchte, die gegnerischen Gräben zu unterminieren. Bemerkten die grabenden Pioniere, dass der Gegner dasselbe vorhatte, versuchte man, ihn mit unterirdischen Sprengungen einzuschließen oder zu töten. 1917 kam es an der Westfront zu einer stillschweigenden Einstellung des Minenkrieges.
Einige der gelegten Minen wurden aufgrund des geänderten Frontverlaufes absichtlich nicht gezündet und stellen auch heute noch eine Gefahr dar. Im Bereich von Messines löste am 17. Juni 1955 ein Blitzschlag die Explosion einer Mine aus. Dadurch entstand ein Krater von 40 m Durchmesser und 20 m Tiefe. Da diese Mine unter einem Feld lag, starb nur eine Kuh. Man vermutet noch mindestens drei weitere Minen in unmittelbarer Nähe des Dorfes, eine davon direkt unter einem Bauernhof.
(Wikipedia 08.07.2015)

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