Landesmuseum Mainz [CC BY-NC-SA]
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Kassandra

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Landesmuseum Mainz

Kassandra

Gesamtansicht.-----.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Frauen von Künstlern immer mehr in der Rolle des männermordenden Vamps dargestellt. Ihre soziale Benachteiligung hatte Frauenrechtlerinnen auf den Plan gerufen und Frauen in immer größerer Zahl nach Berufen greifen lassen, die vorher Domäne der Männer waren. Auch die Künstler spürten das neue Selbstverständnis des weiblichen Geschlechts: In den Gestalten der Salome, der Delila oder Judith, vordergründig beliebte Motive für die Lust an erotischen Themen um Sexualität und Tod, verbargen sich gleichzeitig nicht eingestandene, tiefe existentielle Ängste. Klingers erste Skulptur zu diesem Thema nannte er "Neue Salome": Diese trägt kindliche Gesichtszüge und das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa. Dass Klinger die gängigen Klischees der Frauendarstellung in Frage stellte, zeigt auch seine zweite, in Rom 1895 geschaffene Figur der Kassandra, der blinden, leidgeprüften antiken Priesterin: Zwar ist an Frisur, Kopfhaltung und "klassischem" Gesichtstypus die Beeinflussung der Figur durch antike römische Porträtbüsten und Göttinnen-Skulpturen zu erkennen, ihr fehlt jedoch die heitere Abwesenheit der idealen Götterfigur bzw. der starre Ewigkeitscharakter der Porträtbüsten. Ihr nicht mehr ganz junges, durch schmerzliche Erlebnisse gereiftes Gesicht strahlt Ruhe aus. Gleichzeitig aber wird die angespannte Konzentration der blinden Seherin auf die innere Vision deutlich, die zu den Warnungen führt, denen niemand Gehör schenkt. Das bittere Wissen um die Vergeblichkeit ihres Bemühens wird in dem Bronzeguss gegenüber dem bemalten Marmorkopf gemildert, als den Max Klinger die Kassandra ursprünglich schuf und von dem das Landesmuseum Mainz einen aus einer Reihe von Abgüssen besitzt, die die Firma H. Gladenbeck in Berlin seit 1903 herstellte: Die Abgüsse sind von Klinger autorisiert, der jedes Gussmodell selbst überarbeitete.

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