Landesmuseum Mainz / Ursula Rudischer [CC BY-NC-SA]
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Schreibschrank, sog. ´Cantourgen´

Objektinformation
Landesmuseum Mainz

Schreibschrank, sog. ´Cantourgen´, Mainz um 1740

Die hervorragende Qualität der Mainzer Möbelkunst des 18. Jahrhunderts ist der Forschung nicht nur durch die erhaltenen Möbel bekannt, sondern ist in besonderem Maße auch durch die ungewöhnliche Tatsache belegt, dass eine umfangreiche Reihe von Meisterrissen der Mainzer Schreinerzunft erhalten ist. Sie geben in lückenloser Folge die Formen der Meisterstücke der Zeit von 1676 bis 1816 wieder. In diese Abfolge lässt sich der dreiteilige Schreibschrank einordnen, der aus einem dreischübigen Kommodenunterteil, einem Schreibfach mit schräg liegender Schreibplatte und einem Aufsatzschrank besteht. Der Aufbau des Schrankes entspricht in allen Details dem Typ des Mainzer Schreibschranks. Weitere spezifische Stilmerkmale sind die kleinen Volutenfüße, die über Eck gesetzten und teils vom Korpus gelösten Lisenen und die gebauchte Schreibplatte...Wie bereits in der Bildunterschrift genannt, wurden Schreibschränke in Mainz auch als "Cantourgen" bezeichnet. Weil es sich hierbei um eine typisch mainzische Benennung handelt, die dem Mainzer Dialekt entspringt, bedarf dieser Name einer Erklärung. Die Nachsilbe "gen" ist eine Verkleinerungsform, entsprechend dem hochdeutschen "chen". Den Hauptteil des Wortes "Cantour" darf man in Kontor oder Comptoir übersetzen. Sinngemäß übersetzt heißt das Wort also "kleines Büro"...Die Zuschreibung des "Cantourgens" nach Mainz und seine Datierung gelang zweifelsfrei, einem Schreinermeister lässt er sich mangels gesicherter Vergleichsstücke nicht eindeutig zuordnen. Die sorgfältige Abwägung aller stilistischen Übereinstimmungen und die Berücksichtigung der Verwendung von Elfenbein in Marketerien, die für Mainz selten ist, schränkt den Kreis der möglichen Hersteller auf folgende drei Umfelder ein: Der Schreibschrank zeigt Ähnlichkeiten zu dem Umkreis der Möbel von Kilian Bender (Mainz), Heinrich Ludwig Rohde (Mainz) und dem Chorgestühl der Kartause in Mainz (heute im Dom zu Trier)...Zusätzliche besondere Bedeutung

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museum-digital:rheinland-pfalz
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Ursula Rudischer
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© Landesmuseum Mainz & Ursula Rudischer ; Licence: CC BY-NC-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
Keywords
Möbel, Schreibschrank

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