Westerwald, um 1600....Steinzeug, salzglasiert, grauer Scherben, Kobaltbemalung, zylindrischer Gefäßkörper mit breitem Mittelfries, frei gedreht, Tülle angarniert.......Vergleichbare Exponate:..Hetjensmuseum, Düsseldorf..Museum f. Angewandte Kunst, Köln..Rijksmuseum, Amsterdam..Kaiser-Wilh.-Museum, Krefeld..Museé Royaux d´Art et Histoire, Brüssel..Privatbesitz....Literatur:..Falke, I/ S. 92 ff., Abb.83, 113 ff., Abb. 108,109, 110, Taf. VII, XXI, XXII..Koetschau, S. 35, Taf. 21, 22, 23..Klinge, Kat. Nr. A 454, A 260, 329, 331, 311, 312..Reineking v. Bock, Kat. Nr. 192, 222 - 226, 356..Kessler, S. 31, 68....Die Tüllen- oder Schnabelkannen kommen zum ersten Male um 1570 auf. Nach Falke erschienen zu dieser Zeit die ersten in Raeren, die aber sehr den ebenfalls um diese Zeit in Siegburg..erschienenen aus der Werkstatt Anno Knütgens gleichen. Ursprünglich als gerade Tülle an den birnenförmigen Körper angebaut, entwickelte sich aber bald eine eigenständige Kannenform, die der Siegburger Töpfer Christian Knütgen zur..Vollendung brachte.....Die hier vorgestellte im Westerwald hergestellte Kanne besteht aus einem Grundkörper mit zylindrischem Mittelfries, wie wir ihn aus den vielen Krügen Raerener Ursprungs und im Westerwald weitergeführten Form kennen.....Die gerade, verzierte Tülle ist am Übergang von Fries und Schulter angesetzt, ohne dass in diesem Bereich besondere gestalterische Vorkehrungen für den Übergang von Gefäßkörper zur Tülle zu erkennen sind. Im oberen Bereich ist die Tülle mit einem Volutensteg mit dem zylindrischen Hals verbunden. Im Mittelfries wird der auf vielen Gefäßen der drei Töpferregionen Raeren, Siegburg und Westerwald verwendete Landsknechtfries dargestellt. Nach Falke (II/90) sind "die ersten Westerwald ausgeführten Soldatenfriese mehr oder minder getreue Nachahmungen der Raerener Vorbilder".....Der Mittelfries wird nach oben von einem verzierten Wulst begrenzt, an den sich ein mit Kreisförmigen Stempel versehene