Friedrich Ohaus (1864-1946) war ein berühmter Insektenkundler (Entomologe), der mehr als 170 Publikationen über Käfer, insbesondere Blatthornkäfer (Scarabaeidae, mit einem Schwerpunkt auf der Unterfamilie der Rutelinae), verfasste. Mehrere Reisen führten ihn nach Südamerika, wo er intensiv Käfer für seine späteren Arbeiten sammelte. Ursprünglich in Mainz geboren, ging er nach dem Medizinstudium nach Hamburg, wo er eine Arztpraxis eröffnete. Nach dem Ausbruch des I. Weltkrieges kam er wieder nach Mainz, um sich in der Infektionsabteilung des städtischen Krankenhauses zu engagieren. Er hatte mehrfach die Interims-Leitung des Naturhistorischen Museums inne: Nach der Verhaftung und Ausweisung von Direktor Dr. Otto Schmidtgen aus der französischen Besatzungszone am 23. März 1923 war er erstmals wissenschaftlicher Leiter des Hauses. Nachdem sich die politische Lage etwas entspannt hatte, reichte der Vorstand der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft - als Förderverein des Naturhistorischen Museums - im Januar 1924 ein Gesuch bei den französischen Behörden ein, in dem er um eine Rückkehrerlaubnis für Schmidtgen bat. Dank dieses Einsatzes konnte der Museumsdirektor zurückkehren. Nach dem Tod des Museumsdirektors Eduard Schertz am 8. Juli 1941 übernahm Ohaus erneut die Interims-Leitung des Museums. Wegen des verschärften Luftkrieges wurde das Museum 1942 geschlossen und Sicherungsarbeiten für die Sammlungen vorgenommen. Zum 1. Januar 1944 übernahm dann Dr. Wilhelm Weiler offiziell die Stelle des Museumsdirektors. Am 27. Februar 1945 folgte die Bombardierung des Hauses - einhergehend mit der fast vollständigen Zerstörung der Sammlungsbestände. Der II. Weltkrieg endete in Mainz mit der Einnahme der Stadt durch amerikanische Truppen am 22. März 1945. Museumsdirektor Weiler war schwer erkrankt, so dass Ohaus die Bergung der unzerstörten Sammlungsbestände aus den Ruinen des Museums vornehmen musste und unverzüglich mit dem Aufbau einer neuen Sam