Dieses Netsuke zeigt einen hockenden, lachenden Mann mit auffällig dicken Ohrläppchen und flacher Mütze in einem reich geschmückten, langen Gewand, in dessen Gürtel am Rücken der Figur ein verzierter Hammer eingehängt ist. Der Mann hält einen großen, prall gefüllten Sack mit sichtbaren Nähten geöffnet, aus dem eine bewegliche, rotäugige Ratte hervorlugt. Auf der Unterseite des Sacks befindet sich die Signatur in hochovaler Rahmung. Die beiden Himotōshi sind auf der Rückseite des Sacks dicht bei der Figur übereinanderstehend eingebohrt. Daikoku ist neben Hōtei, Ebisu, Benten, Bishamon, Fukurokuju und Jurōjin einer der sieben japanischen Glücksgötter (shichi fukujin ). Sie sind Bestandteil des japanischen Volksglaubens und haben ihre Wurzeln in verschiedenen Regionen und Religionen. Die Glücksgötter gehörten ab dem 18. Jahrhundert zum Motivrepertoire der Netsuke und blieben auch im gesamten 19. Jahrhundert ein beliebtes Thema. Ab den späten 1860er-Jahren wurden sie vermehrt auch als Exportartikel für europäische Sammler produziert. Daikoku selbst stammt ursprünglich aus dem indisch-hinduistisch-buddhistischen Kulturkreis, wird aber bereits seit der Heian-Zeit (794–1185) in Japan verehrt. Als Erinnerung an seine Herkunft sind ihm die für buddhistische Figuren charakteristischen dicken und vermeintlich glücksbringenden Ohrläppchen geblieben. Er gilt als Gott des Reises, aber vor allem als Beschützer des Reichtums und Wohlstands. Seine Attribute sind meist zwei Reisballen, ein Sack, ein Wunschhammer und die Ratte in unterschiedlichen Kombinationen. Als Glücksgott des Wohlstandes ist er von ganz besonderer Bedeutung für die Kaufleute und Händler, also jener Bevölkerungsschicht, die besonders der Netsuke-Mode zugetan war und deren Interessen und Wünsche sich in den Motiven widerspiegeln. Dementsprechend häufig findet sich Daikoku als Motiv wieder. Auch in der Sammlung Schunck sind viele weitere Varianten des Themas, mitunter auch im Z