Während seine Begleiter ermordet zu seinen Seiten liegen, wird ein in einem Innenraum zu Boden gestürzter Bischof von zwei mit Schwertern bewaffneten Schergen angegriffen. Mit seiner Rechten weist der Angegriffene auf ein vor ihm auf dem Boden liegendes aufgeschlagenes Buch. Auf der linken Buchseite sind in zwei Reihen die Buchstaben BD und darunter MIR zu lesen, auf der rechten Seite PRИI und darunter ZH. Rechts im Hintergrund sehen zwei in einer Tür stehende Frauen dem Massaker teilnahmslos zu. Die vordere und jüngere der beiden hat ihre Hände auf ihren hochschwangeren Leib gelegt. Der Raum, in dem die Szene spielt, gleicht in seiner Gestaltung einer Theaterbühne. Das Buch ist so auf den Boden gelegt, dass seine obere linke Ecke über den Rand des Schachbrettbodens ragt, als würde das Geschehen auf einem erhöhten Podium stattfinden. An der linken Seite und im Hintergrund weisen Innenarchitektur und -dekoration – bestehend aus Säulen auf Postamenten, Wandpilastern, einem Boden mit aufwendigem Belag aus großen Platten in Schachbrettmuster – sowie die schwere Draperie mit Raffschnur und Troddeln darauf hin, dass die Szene in einem herrschaftlichen Raum spielt. Anhand dieser Versatzstücke lässt sich die „Kulisse“ der Schauspielgattung der Tragödie zuordnen. Das Thema der Darstellung ist allerdings nicht ohne Schwierigkeiten zu benennen. Verschiedene Interpretationen wurden vorgeschlagen. So wurde vermutet, dass die Szene die Gefangennahme des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern am 26. März 1635 durch die Spanier darstellt. Die Begebenheit soll sich wie folgt ereignet haben: „Der spanische Oberst Maillard, Karl von Metternich sowie der Graf von Embden begaben sich an der Spitze von vier Schwadronen Reitern nach dem kurfürstlichen Palast und stürmten geradewegs zum Gemache des Kurfürsten. Als Philipp Christoph von Sötern Einwendungen machen wollte, setzten Metternich und Maillard ihm den bloßen Degen auf die Br