Das Schreibpult besitzt trotz der schrägen Schreibplatte einen geraden, strengen Korpus. In die Klappe aus Nussbaum ist eine Kartusche mit geschweiftem Umriss eingelassen, in deren Zentrum unterhalb des Schlüsselschildes eine aufwendig gearbeitete Marketerie zu sehen ist: In der Mitte einer geschweiften Kartusche aus Thujamaser, umgeben von Blattmotiven in Buchsbaum und Elfenbein, sitzt ein Hauszeichen aus Ebenholz und Buchsbaum. Die Buchsbaumeinlagen sind zusätzlich graviert und mit roter Paste ausgefüllt. Im unteren Bereich der Kartusche sind auf der linken Seite der Buchstabe „E“ und ein kleiner Hund zu erkennen, auf der rechten ein „H“ oder „B“. Die gerade abschließende Deckplatte ist mit drei in sich verschlungenen, geschnitzten Kartuschen verziert, die aus Schnörkeln sowie S- und C-Schwüngen zusammengesetzt sind. An der oberen, rechten Seite findet sich ein 2013 rekonstruierter Schiebdeckel, der ein kleines Fach verdeckt. Im Inneren haben sich von der ursprünglichen Auskleidung Reste einer bemalten Tapete erhalten. Das Eingerichte ist schlicht: In zwei Reihen sitzen kleine Schubladen übereinander, deren Fronten mit demselben Dekor, Kartuschen mit Schnörkeln, S- und C-Schwüngen, verziert sind. Diese Art des Dekors ist ein häufig in Trier und dem Moselgebiet zu findendes Motiv. Das Laiengestühl des Langhauses von St. Paulin in Trier zeigt an seinen Wangen die gleiche Art der Verzierung. Laut Probsteirechnung wurde „dem schreineren meisteren Christophoren Veltes die gemachten Kirchenstühl zahlt 96 Rtlr“.1 Über die Provenienz des Schreibpults ist leider nichts bekannt. Lediglich ein Foto von 1930 dokumentiert, dass es sich schon damals in Besitz des Museum befand. Leider blieb die Recherche nach dem Besitzer des Hauszeichens erfolglos. Über den geschnitzten Dekor ist eine Zuordnung in die Trierer Region und das Moselgebiet möglich. Die Marketerie und das Schnitzwerk erlaubt eine Datierung in die Zeit um 1760/70. Dieses kleine, sehr