Dieser Maßkrug aus bemalter Majolika zeigt einen Bauern bei der Arbeit auf dem Feld. Der ausgestellte Stand und der Deckel sind aus Zinn gefertigt. Auf dem Deckel sind zwei Zinnmarken punziert...In Keramiktechnologie und Umgangssprache wird Majolika für verschiedene Arten von glasierten Tonwaren angewendet, seit gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge des Historismus die weitgehend untergegangene Produktion von zinnglasierter Ware wieder aufgegriffen wurde und deren Hersteller sich Majolika-Manufakturen nannten. Keramiker verstehen unter Majolika teilweise auch eine Ware mit gefärbter Zinnglasur. Majolika (und Fayence) hat einen weißen, gelbgrauen oder hell-rot-braunen, porösen (nicht gesinterten) Scherben. Das fertig geformte Gefäß wird bei mäßiger Temperatur einem ersten Brand („Schrühbrand“) ausgesetzt. Dann wird es mit einer opak-weißen Zinnglasurschicht bedeckt, die in ungebranntem Zustand stark aufsaugend einen idealen Untergrund für die oben genannten Scharffeuerfarben bietet. Beim zweiten Brand verschmelzen Glasur und die jetzt leuchtend werdenden Farben zu einer glänzenden, wasserdichten und dauerhaften Außenhaut.