Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme zeigt die bereits stark vom Verfall gekennzeichnete Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn und am linken Bildrand die sog. Wilkens-Villa, des Inhabers der Scheckheftfabrik auf der Sayner Hütte. Die Firma Wilkens hatte sich nach Schließung der Sayner Hütte durch die Firma Krupp (Dezember 1926) auf dem Hüttengelände angesiedelt. ..Der im Jahr 1830 von Carl Ludwig Althans erbauten Gießhalle wurde am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen. Sie gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion. ....Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929