Westerwald um 1700....Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei gedreht.....Vergleichbare Exponate:..MAK Köln, Kat. Nr. 647 - 655..(Enghalskannen) Kat. Nr. 533 - 537 (Ornamentik)..British Museum, London, (s. Gaimster S. 264 u.266) ..KMW Höhr-Grenzhausen, Inv.Nr. A 3243..Rhein. Landesmuseum Trier, Kat. 392....Literatur: Falke II, S. 109 ..Reineking v. Bock, S. 47 ..Gaimster, S. 263 - 266 ..Kessler, S. 71 Francke, S. 183 - 212....Enghalskannen der hier vorgestellten Form erfreuten sich im 17. und 18. Jahrhundert großer Beliebtheit, wie man aus der großen Zahl der in Museen vorhanden und im Kunsthandel angebotenen Stücke schließen kann.....Auf der Suche nach neueren Variationen der Verzierungsmöglichkeiten begannen im ausgehenden 17. Jahrhundert die Westerwälder Töpfer die aus dem Barock bekannten flach aufgelegten Blütenmuster mit eingeritzten Linien in der Form von Blumenstielen zu verbinden.....Aus den vielfältigen Beispielen von zwei-, drei und vier parallel laufenden Linien kann man schließen, dass Metallwerkzeuge mit entsprechend vielen Spitzen verwendet wurden.....In der Regel wurden die eingeritzten Linien als Begrenzung der Ausmalung mit Kobaltblau oder Mangan - violett benutzt.....Im hier vorliegenden Fall hat man auf jegliche Farbgebung verzichtet und sich nur auf die Wirkung der Ritzornamentik (Redmacherei) und das Naturgrau des gebrannten Scherbens verlassen. Die unbemalte Ware findet man in dieser Zeit recht selten. Sie findet erst gegen Mitte des 18. Jahrhundert stärkere Verbreitung. Dann allerdings unter Verwendung der Knibis- und Kerbschnittornamentik (s. hierzu die Ausführung unter Lfd. Nr. 60).....Die Kanne hat einen flachen Zinndeckel...Der Daumendrücker ist abgebrochen.