Trifoliarkanne.-----.In der Zeit des Kaisers Augustus kam es in fast allen Bereichen der materiellen Kultur und der Kunst zu einem noch nie dagewesenen Aufschwung. Die Keramikindustrie, die Glasherstellung, aber auch die Bronzetoreutik (figürliche Darstellungen wie auch Bronzegefäße) brachten neue Formen, neue Techniken hervor. Vor allem die expandierende Produktion, die durch Handel die entferntesten Provinzen erreichte, ist Kennzeichen dieser Epoche. Die Werke des klassischen, vor allem des griechischen Kunstschaffens wurden wiederentdeckt. Manche dieser Neuschöpfungen sind oft auf den ersten Blick nicht von den klassischen Originalen zu unterscheiden. Ältere Vorbilder standen auch Pate bei der neuen Generation von Gefäßen aus Bronze oder Silber, vor allem in Formgebung und Verzierung. Als Verzierungsmotive wurden geometrische und vegetabile Elemente in neuartiger Zusammensetzung gebracht, aber auch Themen aus dem reichen mythologischen Fundus der Antike hat man gerne aufgegriffen. In die Sammlung des Museums gelangte eine außergewöhnlich schöne römische Bronzekanne, die man bereits 1869 beim Bau des Realgymnasiums in Speyer fand. Die Kanne hat eine kleeblattförmige, mit Eierstabmotiv verzierte Mündung. Der Henkel ist stark profiliert und schön verziert, wobei auch Silbereinlagen dem Ganzen ein edles Aussehen verleihen. Das untere Griffende geht in eine Attache über, die eine Sirene darstellt. Die Flügel dieses mythologischen, meist als Vogel mit Frauenkopf dargestellten Wesens sind herzförmig nach innen geschwungen. Das Haar wird von einer breiten Binde aus Silber zusammengehalten, deren Enden rechts und links auf die Brust herabfallen. Das sehr sorgfältig gearbeitete Gefäß wurde aus zwei oder drei Teilen zusammengesetzt, die Naht ist dabei eher zu erahnen als zu sehen. Die Verbindungsstelle zwischen dem gegossenen Hals und dem getriebenen und anschließend abgedrehten Becken ist mittels eines Zierstreifens kaschiert worden. Kannen wie diese w