Etruskischer Dreifuß aus dem keltischen Fürstengrab von Bad Dürkheim: Nach den keltischen Fürstengeschlechtern im südlichen Südwestdeutschland, in Burgund und der Schweiz stiegen in der ersten Hälfte des 5. Jhs. v.Chr. auch die Adelsgeschlechter des Raums zwischen Mosel, nördlichem Oberrhein und Mittelrhein zu fürstlicher Stellung auf. In ihrer Hofhaltung und Selbstdarstellung im Grabe nahmen sie sich die älteren Fürstenhäuser zum Vorbild, so daß sich auch in ihren Gräbern der vom mediterranen Süden geprägte adelige Lebensstil widerspiegelt, in dem Wagenfahrt und festliches Gelage eine zentrale Rolle spielten. Obwohl die Totenausstattung des keltischen Fürstengrabes von Bad Dürkheim (ca. 450 — 400 v.Chr.) bei seiner zufälligen Entdeckung im Jahr 1864 mehr zerstört als geborgen wurde, gibt das Grab sich mit dem ganz oder in Resten Erhaltenen als das ehedem reichste der frühen keltischen Fürstengräber zwischen Rhein und Mosel zu erkennen. Der - als Ständer für einen Weinmischkessel dienende - Dreifuß, der im ersten Viertel des 5. Jhs. v.Chr. in Vulci in Mittelitalien entstand, ist das bedeutendste Stück etruskischer Bronzekunst, das in antiker Zeit über die Alpen in den keltischen Norden gelangte, und auch der Stamnos (Weinbehälter) mit seinen figürlich verzierten Henkelgriffen und die langgeschnäbelte Weinkanne mit menschengestaltigem Henkel stellen unter den sonst eher uniformen etruskischen Importbronzen im keltischen Mitteleuropa anspruchsvolle Unikate dar. Keltische Erzeugnisse waren der prächtige goldene Ringschmuck, das aus Fragmenten goldener Zierbeschläge erschließbare Trinkhorn und der reich verzierte, nach etruskischem Vorbild zweirädrige Sport- und Streitwagen - also nicht mehr der vierrädrige Repräsentationswagen der älteren keltischen Fürstendynastien -, von dem leider nur wenige Reste der bronzenen Beschläge erhalten sind. Dreifuß, Stamnos und Schnabelkanne aus dem Bad Dürkheimer Fürstengrab vertreten die äl