Am 27. Mai 1832 versammelten sich auf dem Hambacher Schlossberg bei Neustadt a.d.H. (heute: a.d.W.) 20-30.000 Menschen, um für bürgerliche Freiheiten und die Einheit Deutschlands zu protestieren. Der Zug auf das Hambacher Schloss gilt gemeinhin als eine der Geburtsstunden der deutschen Demokratie....."Es handelt sich um das bekannteste und abgewandelt häufig übernommene Festzugsbild. Der Standpunkt, den der Zeichner gewählt hat, liegt fast genau im Norden. Der Schlosshügel war zu jener Zeit noch, wie diese und andere Darstellungen belegen, nur dünn mit Laubbäumen bewachsen. Erst in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts forstete man das ganze Gebiet mit Nadelholz auf. Das Bild zeigt den Aufmarsch des langen Festzuges auf dem Schlossberg. Der Zug hatte sich am frühen Morgen des 27. Mai auf dem Marktplatz in Neustadt formiert und unter dem Geläut der Glocken und dem Absingen von patriotischen Liedern in Richtung Hambach in Bewegung gesetzt. Ein Teil des Zuges ist mittlerweile auf der Höhe angekommen, während aus der Ebene weitere Scharen herbeiströmen. Die Festbeschreibung hält diesen Moment fest: »Als der Anfang des Zuges am Orte des Festes angekommen war, wurde auf einem erhöhten Punkte die polnische und oben auf den höchsten Zinnen der Ruine die deutsche Fahne aufgepflanzt. Weithin über die gesegneten Auen wehte nun das stolze Panner unseres Vaterlandes.« An welcher Stelle die polnische Fahne wehte, lässt sich aus dieser Darstellung nicht ersehen. Deutlich markierte aber der Zeichner das Hissen der deutschen Fahne, die die Aufschrift »Deutschlands Wiedergeburt« trug, auf der Spitze des höchsten Turmes der Schlossruine. Die Zeichnung ist klar angelegt. Gleichmäßig steigt der Schlossberg mit der krönenden Schlossruine in der Mittelachse an. Von links kommend zieht sich bildparallel über die ganze vordere Bildbreite der Festzug. Das erwartungsvolle Hinstreben der Personen zu dem Ereignis ist zugleich ein betontes demonstratives Schreiten.