Bei der Heidelberger Tiegeldruckpresse handelt es sich um eine Druckmaschine für das Hochdruckverfahren und insbesondere um die erste vollautomatische Tiegeldruckpresse einer deutschen Herstellung. Bei den Tiegeldruckpressen im Allgemein bestehen der Press- und der Gegendruckkörper (Tiegel) aus einer ebenen Fläche. Die Druckform wird senkrecht angebracht und dank einer rotierenden Farbwalze eingefärbt. Das zu druckende Material wird von dem Tiegel gegen die Druckform gepresst und damit bedruckt.....Die Heidelberger Tiegeldruckpressen wurden von dem Unternehmen "Heidelberger Druckmaschinen AG" produziert. Das erste Modell wurde erstmals 1914 auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) in Leipzig vorgestellt. Die Maschine wurde ein Erfolg, ab 1926 auf dem Fließband produziert und bis zu den 1930er Jahren immer wieder verbessert. Bis 1985 wurden etwa 165.000 Exemplare verkauft. Eine Besonderheit an der Maschine war der automatische Papiertransport, der einen schnellen Druck erlaubte, während bei den anderen, herkömmlichen Maschinen die Papierbogen noch von Hand an- und abgelegt werden mussten. Das Einfärben erfolgte auch automatisch. Damit konnten am Anfang bis 1000 und ab 1921 bis 3000 Bogen in der Stunde bedruckt werden. Durch einen Propellergreifer (auch "Windmühlengreifer" genannt) wird der Papierbogen von einem Stapel geholt und auf den Tiegel gelegt. Ein Kniehebelsystem presst Tiegel und Papier gegen die Druckform. Nach dem Drucken legt der Greifer das Papier auf einen weiteren, rechts liegenden Stapel ab. Die Druckform wird vor jedem Drucken durch zwei Walzen eingefärbt. Die Farbe wird vorher von mehreren Walzen aus dem Farbkasten geholt und verrieben. Walzen wie Tiegel werden von einem Hebelsystem bewegt...Mit der Heidelberger Tiegeldruckpresse konnten nur kleinformatige Erzeugnisse (bis DIN A3) bedruckt werden, bei dem hier vorgestellten Exemplar nur bis DIN A4. Insbesondere wurden Akzidenzien (Trauerkarten, Briefvorlagen, Schüler-U