Dargestellt ist die stehende Figur eines Mannes mit langem Bart, breitkrempigem Hut und längsgestreiften Hosen, der darüber einen Schurz mit Wellenmotiv recto und Rautenmotiv verso trägt. Mit der linken Hand drückt er einen Hahn an seine Schulter und in der rechten Hand hält er eine lange Pfeife. Die beiden Himotōshi sind auf der Rückseite angebracht. Nach der Abschottung Japans Mitte des 17. Jahrhunderts wurde ausländischen Händlern, und das waren fast ausschließlich Chinesen und Niederländer, lediglich gestattet, sich in der ganz am äußeren westlichen Rand Japans gelegenen Stadt Nagasaki beziehungsweise auf der extra für diesen Zweck aufgeschütteten Insel Dejima in der Bucht vor Nagasaki anzusiedeln und von dort aus ihre Geschäfte zu betreiben. Der Großteil der japanischen Bevölkerung hatte folglich keinerlei Kontakt zu Ausländern. Darstellungen von Ausländern finden sich in einer illustrierten Enzyklopädie (Kinmō zui ) aus dem Jahr 1666 in der Rubrik »Menschen«. Hier stehen Holländer neben Fabelwesen aufgelistet, da kein Unterschied zwischen Menschen aus fremden Ländern und Märchengestalten gemacht wurde. Zu den Ausländern zählten neben Chinesen und Holländern auch Tataren, Malaien, colombische Korallentaucher und das skurrile Figurenpaar Ashinaga und Tenaga: einer mit überlangen Beinen und der andere mit überlangen Armen. Nur zusammen können diese beiden etwas zustande bringen und gelten folglich als Symbol für gute Zusammenarbeit. In der Sammlung Schunck gibt es ebenfalls Beispiele für das kuriose Paar (z. B. als Sashi-Netsuke, Inv. Nr. XI 533). Holländer (orandajin) werden gemeinhin – als Charakteristikum für Europäer – mit großen Augen und großen Nasen dargestellt. Ihr häufig rotblondes Haar brachte ihnen die Bezeichnung kōmōjin, »Rot-Haar-Menschen«, ein. Auch typisch europäische Kleidungsstücke wie Perücken, Hüte, Kniebundhosen oder Gamaschen kennzeichneten sie. Im späten 18. Jahrhundert waren Holzschnitt