Der kleine Damensekretär ruht auf schlanken, geschwungenen Beinen (Pieds-de-biche). Ein Tischgestell, dessen Platte an Front und Seiten geschweift ist, nimmt in seiner ebenfalls geschweiften Zarge zwei Schubladen auf, die nach vorne herausgezogen werden können. Auf diesem ruht zurückgesetzt das an drei Seiten nach oben hin abgeschrägte Schreibpult mit glatter Deckplatte. Die Pultseiten sind leicht bombiert und weisen als Dekor jeweils eine geschnitzte, geschweifte Kartusche auf, welche von Schnörkeln, S- und C-Schwüngen gerahmt ist. Das Zentrum der gerade verlaufenden Schreibplatte ist mit einer großen, quer gelagerten Kartusche ausgefüllt, die wie die seitlichen geschnitzt ist, von S- und CSchwüngen gerahmt wird und gleichzeitig oben den Schlüsselbeschlag einfasst. Der obere Abschluss der Klappe ist nach innen gebogen. In geöffnetem Zustand dient dies der Bequemlichkeit beim Schreiben, da die Kante ein Herabrutschen des Papiers verhindert. Das einfach gestaltete Eingerichte bestand ursprünglich aus vier kleinen Schubladen, von denen eine verloren ist. Die schwarze Fassung, die heute das gesamte Möbel vollständig überzieht, ist späteren Datums. Im Rahmen der kunsttechnologischen Untersuchungen 2014 konnten Reste lindgrüner Farbe gefunden werden. Im Inneren sind auch noch Spuren dieser Fassung zu erkennen, die jedoch durch die Lichteinwirkung verbräunt ist. Wann genau die Ebonisierung des Möbels vorgenommen wurde, ist leider nicht mehr zu klären. Der kleine Sekretär gehört mit seiner geschweiften Gestalt und seiner Dekoration stilistisch in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, in die Zeit um 1760/70. Interessant an diesem Möbel ist die Kombination eines Tisches mit Zargenschubladen mit einem Schreibpult. Vor allem in der Front- und Seitenansicht wird durch die überstehende geschweifte Tischplatte diese Konstruktion betont. Aber auch die Rückseite zeigt deutlich, dass die Idee der Vereinigung dieser beiden Möbeltypen der Ausgangspunkt fü