In vielen Stillleben werden Früchte als Zeichen für Fruchtbarkeit und Fülle, Reichtum und Wohlstand dargestellt. Insbesondere in der Renaissance und im Barock symbolisierten Früchtestillleben jedoch vor allem die Vergänglichkeit allen irdischen Reichtums gemäß der christlich-jüdischen Vorstellung. Das Motiv der Vanitas (Vergänglichkeit) wurde oft versinnbildlicht durch die Gegenüberstellung von frischen Früchten und überreifem, angefaultem Obst, oftmals noch verstärkt durch die Darstellung von Käfern, Würmern oder Fliegen, die dessen Zersetzung einleiten. Wildbret oder Tierkadaver unterstützen diese Vorstellung und führen die Sterblichkeit aller Lebewesen vor Augen. ....Das Gemälde „Früchtestilleben“ ist eine von zwei zusammengehörigen Tafeln des flämischen Stilllebenmalers Jacob van Es. Dieser wurde um 1590 in Antwerpen geboren und dort 1666 beerdigt. Er genoss hohes Ansehen. Dies bezeugen sowohl Patenschaften, die berühmte Maler wie Jacob Jordaens für seine Kinder übernahmen, als auch die Tatsache, daß Werke von seiner Hand im Besitz von Peter Paul Rubens und in anderen Sammlungen nachgewiesen werden können. Gewürdigt wurde er auch in Künstlerbiographien und kunsttheoretischen Traktaten des 17. und 18. Jahrhunderts. Als Stilllebenmaler war Jacob van Es äußerst spezialisiert: Von ihm sind fast nur Frühstücksstillleben bekannt. Diese Gemälde, benannt nach der Bezeichnung in den Inventaren des 17. Jahrhunderts, zeigen Früchte, Brot, Käse, Schinken oder Meeresfrüchte und Blumen auf einem mit Tuch bedeckten Tisch, begleitet von kostbaren Gefäßen aus Glas, Zinn oder Porzellan oder in diesen arrangiert...Das „Stillleben mit Weintrauben und Pfirsichen“ des Simeonstifts ist in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden. Es zeigt, wie auch sein Pendant, typische Merkmale des reifen Oeuvres von Van Es: Diese Werke zeichnen sich durch einen klaren Aufbau und die Konzentration auf ausgewählte Stücke aus. Seine Farbpalette ist eng